NEW YORK (awp international) - Nach einem schwachen Jahr 2018 dürfte an der Wall Street auch der Auftakt in das neue Börsenjahr von schlechter Stimmung geprägt sein. Schwache Wirtschaftsdaten aus China verschärften zu Jahresbeginn die Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum, die den Aktienmarkt zuletzt schon im Griff hatten. Am Markt werden die schlechten Nachrichten vor allem auf die Auswirkungen des US-chinesischen Handelsstreits zurückgeführt.

Der Broker IG erwartete den US-Leitindex Dow Jones Industrial am Mittwoch im Minus: knapp eine Stunde vor Handelsbeginn wurde der Leitindex von 1,7 Prozent tiefer auf 22 928 Punkte taxiert. Zuvor waren schon die in Asien geöffneten Börsen sowie jene in Europa unter Druck geraten. "Sichere Häfen" wie Gold oder Anleihen galten derweil als Zuflucht der Anleger.

In China war die Stimmung bei kleinen und mittelgrossen Industriebetrieben unter die Schwelle gefallen, die eine Expansion der Wirtschaft signalisiert. Laut dem Finanzmarktstrategen Vatsala Datta von RBC Capital zieht dies eine Risikoscheu der Anleger nach sich.

Die Finanzmärkte in Atem hält auch weiter der Regierungsstillstand in den USA, der schon seit dem 22. Dezember andauert - mit der Finanzierung der Grenzsicherung nach Mexiko als zentraler Streitpunkt. "Je länger die Schliessung andauert, desto grösser dürften die konjunkturellen Risiken und entsprechend die Nervosität an den Kapitalmärkten sein", sagte Analyst Rainer Sartoris von der britischen Bank HSBC. Er zog einen Vergleich zum Oktober 2013, als eine lange Teilschliessung von Regierungsbehörden Schleifspuren hinterlassen habe.

Unter den Einzelwerten zählten nach einer starken Entwicklung in der Vorwoche Netflix vorbörslich mit minus 3,5 Prozent wieder zu den Verlierern. Derweil werden bei den zuletzt besonders schwankungsreichen Technologiewerten marktbreite Verluste erwartet: bei den Apple-Aktien zum Beispiel zeichnet sich ein 2 Prozent schwächerer Jahresauftakt ab.

Tesla-Aktien knickten nach schwächer als gedachten Auslieferungszahlen für das Model 3 um fast 7 Prozent ein. Ausserdem kündigte der Elektroautobauer Preiskürzungen an./tih/mis