Saniona AB (publ) gab bekannt, dass das Unternehmen mit der Auswahl von SAN2355 als erstem klinischen Kandidaten aus seinem Kv7-Epilepsieprogramm einen wichtigen Meilenstein in seiner Epilepsie-Pipeline erreicht hat. SAN2355, ein Subtyp-selektiver Aktivator der Kv7.2/Kv7.3-Kanäle, stellt eine vielversprechende neue Generation wirksamer und gut verträglicher Epilepsie-Medikamente dar. Nachdem Saniona die kritischen Schritte der Kandidatenauswahl erfolgreich durchlaufen und eine positive Stellungnahme des Europäischen Patentamts (EPA) erhalten hat, ist das Unternehmen bereit, SAN2355 in die präklinische Entwicklungsphase zu überführen.

Epilepsie, eine Hirnleistungsstörung, die durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet ist, betrifft weltweit Millionen von Menschen. Etwa 30% der Patienten sprechen auf die derzeitigen Medikamente nicht an, was den erheblichen ungedeckten Bedarf in diesem Bereich unterstreicht. Kv7-Kanäle spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung des Kalium-Ionentransports durch die Zellmembran von Neuronen und verringern so die Wahrscheinlichkeit, dass unkontrollierte Ausbrüche von Nervenimpulsen entstehen.

Die Familie der Kv7-Kanäle umfasst fünf Untertypen, wobei die aus den Untereinheiten Kv7.2 und Kv7.3 bestehenden Kanäle selektiv im Gehirn exprimiert werden. Aktivatoren der Kv7.2- und Kv7.3-Kanäle dämpfen überaktive Neuronen wirksam und helfen so, epileptische Anfälle zu verhindern. Mutationen in den Untereinheiten Kv7.2 und Kv7.3 sind die zweithäufigste Ursache für vererbte, schwere Epilepsien im Kindesalter, was die Bedeutung der Kv7.2/Kv7.3-Kanäle bei der Kontrolle der Nervenzellaktivität unterstreicht.

Der nicht-selektive Kv7-Aktivator Retigabin hat den klinischen und kommerziellen Wirksamkeitsnachweis für die Behandlung von Patienten mit resistenten fokal beginnenden Anfällen erbracht. Er wurde jedoch aufgrund von substanzspezifischen und nicht zielgerichteten Nebenwirkungen vom Markt genommen.