(Alliance News) - Die Blue Chips in London verzeichneten am Montag bei Börsenschluss leichte Verluste, nachdem eine späte Rallye den größten Teil des anfänglichen Rückstands wieder wettgemacht hatte.

Ein robuster Start in den USA trug dazu bei, dass der S&P ein 12-Monatshoch erreichte, während es für die Anleger von Rolls-Royce ein weiterer guter Tag war.

Der FTSE 100 Index schloss 9,58 Punkte oder 0,1% niedriger bei 7.544,89. Der FTSE 250 schloss 48,40 Punkte oder 0,3% höher bei 18.750,39 und der AIM All-Share schloss 1,88 Punkte oder 0,3% höher bei 725,33.

Der Cboe UK 100 schloss unverändert bei 753,88, der Cboe UK 250 schloss 0,3% höher bei 16255,97 und der Cboe Small Companies schloss wenig verändert bei 14.007,70.

An den europäischen Aktienmärkten schloss der CAC 40 in Paris am Montag mit einem Plus von 0,3%, während der DAX 40 in Frankfurt um 0,2% zulegte.

Die Aktien hatten zuvor niedriger eröffnet, nachdem die chinesische Wirtschaft im November weiter in die Deflation gerutscht war, wie aus den am Samstag veröffentlichten offiziellen Zahlen hervorgeht.

Die Verbraucherpreise fielen um 0,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit so stark wie seit drei Jahren nicht mehr, teilte das Nationale Statistikamt Chinas mit. Der Rückgang war stärker als die 0,2% im Oktober.

Damit befinden sich die chinesischen Verbraucherpreise nun schon den zweiten Monat in Folge im deflationären Bereich.

Die Stimmung hellte sich jedoch auf, als die US-Blue-Chips einen unerwartet guten Start hatten. Bei Börsenschluss in London lag der DJIA 0,2% im Plus, der S&P 500 war kaum verändert und der Nasdaq Composite lag 0,5% im Minus.

Der S&P 500 hatte zuvor ein 52-Wochen-Hoch von 4.613,70 erreicht, bevor er wieder zurückfiel.

Die Marktbewegungen kommen vor einer wichtigen Woche für Investoren und Notenbanker. Am Mittwoch werden die Märkte auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank blicken, während die Europäische Zentralbank und die Bank of England am Donnerstag ihre eigenen Entscheidungen treffen werden.

Davor werden am Dienstag die Zahlen zu den US-Verbraucherpreisen veröffentlicht.

Die Bank of America prognostiziert für November einen Anstieg der Gesamt- und Kerninflationsrate um 0,0% gegenüber dem Vormonat bzw. 0,3% gegenüber dem Vormonat.

Die Bank of America erwartet, dass die jährliche Gesamtinflationsrate um ein Zehntel auf 3,1% sinken wird, während die Kerninflationsrate auf Jahresbasis von 4,0% auf 4,1% steigen wird.

Die Bank erwartet, dass die Energiepreise die Gesamtinflation niedrig halten werden, während Übernachtungen außer Haus und Gebrauchtwagen zu einer festeren Kerninflation führen dürften.

Es wird erwartet, dass die Bank of England, die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank die Zinssätze in dieser Woche unverändert lassen werden.

In London erklärte Goldman Sachs, dass die jüngsten Daten seit der BoE-Sitzung im November weitere Fortschritte bei der Desinflation gezeigt hätten. Die Kern- und Dienstleistungsinflation überraschte nach unten und auch der sequenzielle Lohndruck schwächte sich merklich ab.

"Wir gehen daher davon aus, dass die MPC-Sitzung im Dezember ereignislos verlaufen wird. Es wird allgemein erwartet, dass die Zinserhöhung beibehalten wird, und wir rechnen mit einem Stimmenverhältnis von 7:2, wobei sich Mann und Haskel gegen eine weitere Anhebung aussprechen. Wir gehen davon aus, dass der Leitfaden weitgehend unverändert bleibt, wobei das Protokoll wahrscheinlich erneut die Notwendigkeit betont, dass die Zinssätze auf der Grundlage der aktuellen Prognosen des MPC für einen längeren Zeitraum restriktiv bleiben müssen", kommentierte die Bank.

Das Pfund notierte bei Börsenschluss in London am Montag bei 1,2545 USD und damit höher als bei Börsenschluss am Freitag bei 1,2535 USD. Der Euro notierte bei Börsenschluss in Europa am Montag bei 1,0746 USD und damit niedriger als am Freitag zur gleichen Zeit bei 1,0758 USD.

Gegenüber dem Yen notierte der Dollar bei 146,52 JPY und damit höher als am späten Freitag bei 144,07 JPY.

Im FTSE 100 führten Rolls Royce mit einem Plus von 2,4% die Aufwärtsbewegung an, nachdem Citi im Anschluss an den jüngsten Kapitalmarkttag das Kursziel für die Aktie von 294 auf 431 Pence angehoben hatte.

Am vergangenen Freitag hatten auch die Analysten der Deutschen Bank und der UBS ihr Kursziel auf 400 Pence angehoben und sich damit in eine Reihe positiver Kommentare zu dem Maschinenbauunternehmen eingereiht.

An der Spitze der Kursrückgänge standen Endeavour Mining mit einem Minus von 3,4% und das Gold- und Silberminenunternehmen Fresnillo mit einem Minus von 0,8%, nachdem der Gold- und Silberpreis gefallen war.

Der Goldpreis notierte bei Börsenschluss in London am Montag bei USD 1.981,92 je Unze, gegenüber USD 2.006,01 bei Börsenschluss am Freitag.

Glencore fielen um 3,8% aufgrund der schwachen Wirtschaftsdaten aus China und nachdem das Unternehmen als möglicher Bieter für Anglo American gehandelt wurde.

Anglo American stürzte am Freitag um 19% ab, nachdem das Unternehmen seine Produktionsziele gesenkt hatte, erholte sich aber am Montag um 0,8%.

Die Times verwies auf einen Bericht der Analysten von Jefferies, in dem es heißt, dass Anglo American in den allgemeinen Trend der Branchenkonsolidierung einbezogen werden könnte, wenn es nicht gelingt, sein Glück wiederzubeleben und sein Aktienkurs "weiterhin zurückbleibt".

Jefferies wies auf Glencore als möglichen Käufer hin.

Sie wiesen darauf hin, dass das von Glencore unterstützte Unternehmen Xstrata im Jahr 2009 eine Fusion mit Anglo vorgeschlagen hatte. Xstrata ist inzwischen vollständig in Glencore aufgegangen, das gerade dabei ist, die Kohleaktiva des kanadischen Unternehmens Teck zu kaufen, um sie mit seinen eigenen Kohleaktiva in einem Spin-off-Unternehmen zu kombinieren.

Die Analysten sagten, dass Glencores strategische Übereinstimmung mit Anglo nach dem Teck-Deal "aufgrund von operativen Synergien, noch größeren Marketingvorteilen und einer Arbitrage bei den Kapitalkosten jetzt noch stärker erscheint".

Andernorts fielen SSE um 1,7%, nachdem UBS die Aktie von "Kaufen" auf "Neutral" herabgestuft hatte, während St James's Place um 0,7% fiel, nachdem die Bank of America die Aktie von "Kaufen" auf "Neutral" herabgestuft hatte.

Im FTSE 250 stiegen Qinetiq um 2,4% und gehörten damit zu den besten Werten im FTSE 250. JPMorgan stufte die Aktie des Rüstungsunternehmens von 'neutral' auf 'übergewichten' hoch.

Die Investmentbank gab eine vielversprechende Einschätzung für die Aktien des in Farnborough, Hampshire, ansässigen Unternehmens sowie für den gesamten Verteidigungssektor ab.

Die Bedenken bezüglich der M&A-Bilanz von Qinetiq, die der Aktie geschadet hat, sind "berechtigt", so JPMorgan. Die Kursschwäche stellt jedoch eine "Kaufgelegenheit" dar.

Am Londoner AIM schlossen die Aktien von Synectics 25% höher, da der Anbieter von Sicherheits- und Überwachungssystemen ein Jahresergebnis vorhersagte, das "wesentlich über den Markterwartungen" liegen werde.

Das Unternehmen lobte den starken Handel in der zweiten Jahreshälfte, die am 30. November endete, insbesondere auf dem Öl- und Gasmarkt.

Der Auftragsbestand des Unternehmens hat sich von 24,4 Mio. GBP im Vorjahr auf 28,6 Mio. GBP zum Jahresende erhöht.

Brent-Öl notierte am Montag bei Börsenschluss in London bei USD 75,41 pro Barrel, gegenüber USD 76,00 am späten Freitag.

Am Dienstag stehen um 0700 GMT die britischen Arbeitslosenzahlen und um 1330 GMT die US-Inflationsdaten auf dem Wirtschaftskalender.

Auf dem lokalen Unternehmenskalender stehen die Jahresergebnisse von Chemring, einem Anbieter von Technologieprodukten und -dienstleistungen für die Luft- und Raumfahrt-, Verteidigungs- und Sicherheitsmärkte.

Von Jeremy Cutler, Reporter der Alliance News

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