Der EuroStoxx50 rückte am Montag um 0,3 Prozent auf 4411 Stellen vor. Der deutsche Leitindex Dax notierte stabil bei 16.132 Zählern. Damit stand er zu seinem Jubiläum allen Krisen zum Trotz fest über der 16.000-Punkte-Marke. "Mit seit Samstag nun 35 Jahren auf dem Buckel geht es für den Index nun hauptsächlich darum, die Gewinne aus der ersten Jahreshälfte zu verteidigen", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. Bei seinem aktuellen hohen Stand sei dies aber nicht einfach. "Dass nun die statistisch schwächsten Börsenmonate vor der Tür stehen, macht die Angelegenheit noch schwieriger."

Der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in der Volksrepublik sank im Juni auf 50,5 Punkte von 50,9 Zählern im Mai. Damit hielt er sich nur noch knapp über der 50-Punkte-Marke, ab der Wachstum angezeigt wird. "Wir könnten in China neue Stimuli von fiskalpolitischer Seite sehen, um das Wachstum wieder anzuschieben", sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Broker CMC Markets. Ministerpräsident Li Qiang hatte bereits angekündigt, die Binnennachfrage mit politischen Maßnahmen ankurbeln zu wollen. Analysten zufolge hofften die Investoren auch, dass die Zeichen einer sich abschwächenden Konjunktur auf einen baldigen Zinsgipfel des US-Notenbank Fed hindeuteten.

Die unerwarteten Rückgänge bei den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Euro-Zone ließen die Anleger dagegen weitgehend kalt. Im weiteren Tagesverlauf steht auch der US-Einkaufsmanagerindex auf dem Plan.

NEUE PRODUKTIONSKÜRZUNGEN BEFLÜGELN ÖLPREISE

Die Aussicht auf neue Produktionskürzungen in Saudi-Arabien und Russland beflügelte die Ölpreise. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils rund ein Prozent auf 76,03 beziehungsweise 71,37 Dollar pro Barrel (159 Liter). Saudi-Arabien will seine freiwillige Kürzung von einer Million Barrel pro Tag um einen weiteren Monat auf den August ausweiten. Russland wird seine Ölexporte im August um 500.000 Barrel pro Tag reduzieren.

Bei den Unternehmen weiteten die deutschen Immobilienwerte ihre Gewinne vom Freitag nach einer Prognoseanhebung bei LEG Immobilien aus. Die Anteilsscheine von LEG, Vonovia, Aroundtown, TAG Immobilien, Grand City Properties und Deutsche Wohnen gewannen zwischen knapp zwei und knapp fünf Prozent.

TODESFÄLLE BEI MEDIKAMENTENSTUDIE DRÜCKEN ASTRAZENECA

Todesfälle während einer Medikamenten-Studie drückten indes den Kurs von AstraZeneca. Die Papiere des britischen Pharmaunternehmens verloren 6,6 Prozent. Das gemeinsam mit Daiichi Sankyo entwickelte Lungenkrebs-Medikament Datopotamab deruxtecan hat zwar die Ziele der Studie erreicht. AstraZeneca berichtete jedoch vom Tod einiger Patienten.

In Mailand kletterten Generali um 3,4 Prozent auf 19,26 Euro - den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr. Delfin, eine Holdinggesellschaft des verstorbenen italienischen Milliardärs Leonardo Del Vecchio, hat die Genehmigung der italienischen Aufsichtsbehörde Ivass erhalten, ihren Anteil am Versicherer auf über zehn Prozent zu erhöhen.

In den USA ermunterte ein Auslieferungsrekord die Anleger zum Einstieg bei Tesla. Die Aktien sprangen vorbörslich um 6,1 Prozent auf 277,75 Dollar und waren damit so teuer wie seit Ende September nicht mehr. Der Elektorauto-Bauer übergab nach eigenen Angaben zuletzt 466.140 Autos an Kunden. Experten hatten mit nur 445.000 gerechnet.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)