Washington (Reuters) - Die Geschäfte der US-Dienstleister haben im August überraschend mehr Schwung aufgenommen.

Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor stieg auf 54,5 Punkte von 52,7 Zählern im Juli, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten ISM-Umfrage hervorgeht. Dies ist der höchste Wert seit Februar. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Rückgang auf 52,5 Punkte gerechnet. Der Service-Sektor liegt nunmehr wieder recht deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg verweist darauf, dass somit die Schwäche im Verarbeitenden Gewerbe von der Expansion im Dienstleistungssektor kompensiert werden könne. Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf ein Band von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um dem Preisauftrieb entgegenzuwirken und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Dabei will sie es vermeiden, den Konjunkturmotor abzuwürgen. Laut Fed-Direktor Christopher Waller sieht es danach aus, dass ihr diese sogenannte sanfte Landung gelingen könne.

Wie es am 20. September mit den Zinsen weitergeht, ist unklar: Fed-Chef Jerome Powell ließ offen, ob es eine Pause oder eine weitere Erhöhung geben wird. An den Terminmärkten stellt man sich darauf ein, dass die Währungshüter dieses Mal die Füße still halten werden.

(Bericht von Ann Saphir, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)