Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aufwärtsbewegung am europäischen Aktienmarkt dürfte auch zum Start in die neue Woche anhalten. Der DAX wird am frühen Morgen 0,2 Prozent höher bei 18.795 Punkten errechnet, nachdem er am Freitag im Verlauf mit 18.845 Punkten ein Rekordhoch erreicht hatte. Auch der Euro-Stoxx-50 dürfte gut behauptet starten. Weder von den asiatischen Börsen noch von den Devisen- und Zinsmärkten kommen stärkere Impulse.

"Trotzdem liegt das Überraschungspotenzial eher auf der Oberseite", meint ein Marktanalyst. Viele institutionelle Anleger kehrten aus einem langen Wochenende zurück: "Da sie von dem Ausbruch auf neue Rekordstände überrascht worden sind, haben sie nun Handlungsbedarf", sagt er. Stärkere Impulse sind erst einmal nicht in Sicht. Die Berichtssaison dreht erst ab Dienstag noch einmal richtig auf, und am Mittwoch wird dann die Entwicklung der US-Inflation im Blick stehen.

Analysten erwarten, dass die US-Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 3,4 (März: 3,5) Prozent gestiegen sind. An den Erwartungen hinsichtlich der Geldpolitik der Fed würde ein solches Ergebnis wohl wenig ändern, nachdem US-Notenbankchef Powell gerade erst bestätigt hat, dass Zinssenkungen vorerst nicht auf der Agenda stehen.


 
   Während Privatanleger jubeln werden Profis vorsichtiger 

Die laufende Hausse am Aktienmarkt löst derweil regelrechte Freudensprünge bei Privatanlegern aus. Laut Patrick Hussy, Sentimentanalyst bei Sentix, hat sich laut der jüngsten Umfrage deren Zuversicht weiter erhöht, während professionelle Akteure aber vorsichtiger geworden seien. Diese dächten zunehmende über Gewinnmitnahmen nach. Wenn die Profis dieses Verhalten zeigten, werde ein oberer Wendepunkt oder eine Zwischenkonsolidierung am Aktienmarkt wahrscheinlich.

Mit Blick auf die Sektoren machten Autoaktien im Mai eine Vollbremsung und fielen ans Ende der Sentiment-Hitliste. Eine deutliche Stimmungsberuhigung setzte auch bei Rohölaktien ein. Pharmaaktien verteidigten ihre Stellung als Börsenlieblinge.


 
   Rheinmetall-Perspektiven an der Börse weitgehend eingepreist 

Rheinmetall-Chef Armin Papperger hat sich in Zeitungen erneut zuversichtlich geäußert, dass ein großer Teil des 100 Milliarden Euro schweren Sonderschuldentopfs des Bundes für die Bundeswehr an sein Unternehmen gehen wird. Am Ende könnten es zwischen 30 und 40 Milliarden sein, so der Rheinmetall-Chef. Die guten Perspektiven des Rüstungskonzerns sind nach Einschätzung eines Marktteilnehmers im Kurs aber schon enthalten. Die Quartalszahlen wird Rheinmetall am Dienstag veröffentlichen. Rheinmetall werden knapp 2 Prozent höher indiziert mit 545 Euro.

Mit weiterem Erholungspotenzial rechnet ein Marktteilnehmer mit Blick auf Ceconomy. Das Unternehmen hat neue Prognosen herausgegeben und rechnet für das Gesamtjahr jetzt mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 290 bis 310 Millionen Euro. Das liege über den Analystenerwartungen, deren Konsens Ceconomy mit 273 Millionen Euro angibt. Indikationen sehen den Kurs bis zu 7 Prozent höher.

HINWEIS: Wegen technischer Probleme stehen die sonst im Rahmen dieses Berichts mitgelieferten aktuellen Daten zu Devisen, Rohstoffen und Metallen leider nicht zur Verfügung.

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May 13, 2024 02:26 ET (06:26 GMT)