FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch etwas von seinem am Vortag markierten Zehn-Monats-Tief erholen können. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0510 US-Dollar und damit etwa einen halben Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0469 Dollar festgelegt.

Marktteilnehmer begründeten die Euro-Erholung mit der Entwicklung am US-Kapitalmarkt. Dort stiegen die Renditen für Staatsanleihen zunächst weiter an, legten dann aber eine Pause ein. Der amerikanische Dollar, der in den vergangenen Wochen stark von der Renditeentwicklung profitiert hat, tendierte in der Folge etwas schwächer.

Hintergrund der Renditezuwächse, die sich ausgehend von den USA auf andere Anleihemärkte übertragen, sind die Erwartungen an die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Es wird zumindest erwartet, dass die Leitzinsen in den Vereinigten Staaten für längere Zeit auf dem aktuellen Niveau bleiben. Weitere Zinsstraffungen zur Inflationsbekämpfung sind aber nicht ausgeschlossen. Immer wieder weisen hochrangige Notenbanker auf diese Möglichkeit hin.

Auch seitens der EZB werden weitere Zinsanhebungen nicht ausgeschlossen. Allerdings entwickelt sich die Wirtschaft des Euroraums nicht annähernd so robust wie die US-Volkswirtschaft. Dies unterstrichen zur Wochenmitte neue Wirtschaftsdaten: Zwar hellte sich die Unternehmensstimmung im September etwas auf, doch rangieren die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global auf niedrigem Niveau. Mit weniger als 50 Punkten deuten sie vielerorts auf eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung hin.

Am Nachmittag richten sich die Blicke in den USA auf den ISM-Indikator für die Dienstleister. Auch er gilt als verlässliche Orientierungsgröße für die Konjunkturentwicklung. Außerdem veröffentlicht der Dienstleister ADP neue Zahlen vom US-Arbeitsmarkt./bgf/jsl/men