NEW YORK (awp international) - Die Wall Street hat am Montag an die Verluste der Vorwoche angeknüpft. Die wichtigsten Indizes gaben im frühen Handel aber nur leicht nach. Neben Konjunktursorgen lasteten weitere Irritationen im Handelsstreit der USA mit China etwas auf der Stimmung der Anleger.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,15 Prozent auf 26 895,67 Punkte. Der marktbreite S&P 500 bewegte sich mit minus 0,08 Prozent auf 2989,76 Punkte kaum vom Fleck. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,10 Prozent auf 7815,35 Zähler bergab.

Die in der vergangenen Woche erfolgte US-Leitzinssenkung - der zweite Schritt innerhalb von zwei Monaten - bezeichnete Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC als "etwas halbherzig". Es sei so, als hätten die Notenbanker damit klarmachen wollen, dass sie mit ihrer Geldpolitik nicht ständig globale Unsicherheiten wettmachen könnten, so Hewson.

Am Wochenende wurde zudem der geplante Besuch einer chinesischen Delegation in den beiden landwirtschaftlich geprägten Bundesstaaten Montana und Nebraska kurzfristig abgesagt. Ausserdem spielte US-Präsident Donald Trump die Notwendigkeit einer raschen Einigung im Handelsstreit zuletzt herunter: Er brauche nicht zwangsläufig vor der Präsidentenwahl im November 2020 ein Handelsabkommen, hatte er Ende vergangener Woche im Weissen Haus gesagt. Beides trübt die Aussichten auf einen baldigen Durchbruch in den US-chinesischen Verhandlungen.

Unternehmensseitig gab sich die Bank JPMorgan in einer Branchenstudie zum US-Stahlsektor wenig zuversichtlich. Die Stahlhersteller seien zuletzt wegen des schwachen Preisumfelds unter Druck geraten, hiess es. Analyst Michael Gambardella verwies vor allem auf Befürchtungen steigender Kapazitäten in den kommenden Jahren, die Unsicherheit wegen der Handelskonflikte und eine nachlassende Nachfrage. Besonders skeptisch äusserte sich Gambardella zu den Aktien von AK Steel , die um fast 1 Prozent fielen.

Zudem strich die Investmentbank Goldman Sachs ihre Kaufempfehlung für den Aluminiumproduzenten Alcoa . Dessen Papiere büssten rund 1 Prozent ein.

Im Dow zählten die Aktien des Gesundheitsdienstleisters und Krankenversicherers UnitedHealth Group sowie des Chemiekonzerns Dow Inc mit Verlusten von jeweils rund 1,5 Prozent zu den Schlusslichtern. An der Indexspitze stiegen die Anteilscheine des Sportartikelherstellers Nike um gut 1 Prozent./la/he