Luftfahrt- und Rüstungskonzern Safran will weniger für Zodiac zahlen
Am 24. Mai 2017 um 14:26 Uhr
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PARIS (awp international) - Der französische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Safran will nicht mehr so viel für den Zulieferer Zodiac zahlen, wie ursprünglich geplant. Safran senkte seine Offerte für das ebenfalls französische Unternehmen auf 25 Euro je Aktie, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Ursprünglich hatte Safran 29,47 Euro je Aktie auf den Tisch legen wollen, was Zodiac mit insgesamt knapp 10 Milliarden Euro bewertet hätte.
Safran kündigte jedoch Mitte März an, die Bedingungen des Angebots überprüfen zu wollen. Zodiac hatte zu diesem Zeitpunkt seine Gewinnprognose für das laufende Jahr einkassiert. Wegen Engpässen in der Produktion rechnet der Konzern mit einem 10-prozentigen Rückgang des operativen Ergebnisses statt eines Gewinnanstiegs von bis zu 20 Prozent. Binnen zweieinhalb Jahren senkte der Konzern damit seine Ziele zum zehnten Mal. Die Aktie notierte seitdem deutlich unter dem Preis, den Safran ursprünglich geboten hatte. An der Euronext Paris wurde das Papier am Mittwochmorgen mit 22,96 Euro gehandelt, knapp 0,5 Prozent niedriger als am Vortag. Beide Aktien waren am Nachmittag vom Handel ausgesetzt./nas/stb
Safran ist ein internationaler Hochtechnologiekonzern, ein führender Anbieter von Ausrüstungen für die Luft- und Raumfahrt und den Verteidigungsmarkt. Die Gruppe ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von mechanischen und elektronischen Hightech-Ausrüstungen und -Systemen. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt auf die Produktfamilien auf: - Luft- und Raumfahrt-Antriebssysteme (51,2%): Hubschraubermotoren (Nr. 1 weltweit), Motoren für zivile und militärische Flugzeuge, Systeme für Weltraumlanzen und -raketen, Turboreaktoren für Drohnen, etc; - Flugzeugausrüstung, Verteidigungssysteme und Aerosysteme (38%): Triebwerksgondeln, Fahrwerke, Bremssysteme, elektrische Bordnetze usw. Safran bietet auch Systeme und Ausrüstungen für Flugzeuge an (vor allem Evakuierungsrutschen, Notfallsysteme, Schutzfallschirme und Sauerstoffsysteme, Stromversorgungssysteme, Kontrollsysteme, Wasser- und Abfallmanagementsysteme und Konnektivitätssysteme) sowie Verteidigungs- und Sicherheitssysteme (Hubschrauber-Flugsteuerungen, biometrische Identifikationssysteme auf Fingerabdruckbasis (weltweit die Nr. 1), Trägheitssysteme, optronische Systeme, taktische Drohnensysteme usw.); - Flugzeuginnenausstattung (10,7%): Kabineninnenausstattung und Sitze; - Sonstiges (0,1%). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (19,4%), Europa (24%), Amerika (34,8%), Asien und Ozeanien (13,2%), Afrika und Naher Osten (8,6%).