Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zur Energieversorgung und -sicherheit in Deutschland:


Lang verteidigt Grünen-Position zu Lützerath 

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat die Position ihrer Partei zur Räumung von Lützerath zum Abbau von Braunkohle bekräftigt. "Wenn wir nichts getan hätten, denn RWE hatte schon davor einen Rechtsanspruch auf dieses Gebiet, dann hätte das bedeutet, dass Lützerath und fünf weitere Dörfer, in denen 500 Menschen tatsächlich noch leben, abgebaggert worden wären", sagte Lang im ARD-Morgenmagazin. Es hätte bedeutet, dass bis 2038 - so hat es der Kohlekompromiss vorgesehen - auch im Rheinland noch Kohle verfeuert wird." Jetzt sei erreicht worden, dass diese fünf Dörfer gerettet würden "und vor allem, dass wir im Westen bis 2030 aus der Kohle aussteigen", sagte Lang.


RWE rechnet mit Abbaggern von Lützerath ab März oder April 

Der Energiekonzern RWE rechnet damit, dass das Dorf Lützerath in Nordrhein-Westfalen ab März oder April abgebaggert werden kann. Das Unternehmen gehe davon aus, dass der Rückbau noch acht bis zehn Tage dauert, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Die Polizei will in Lützerath bleiben, bis der Rückbau beendet ist." Ab März oder April könne "der Tagebau dann das frühere Dorf erreichen und abbaggern", führte der RWE-Sprecher fort.


Habeck: Lützerath falsches Symbol für Klimaproteste 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Proteste von Klimaaktivisten im Dorf Lützerath gegen den Braunkohletagebau kritisiert. "Es gibt viele gute Anlässe, für mehr Klimaschutz zu demonstrieren, meinetwegen auch gegen die Grünen. Aber Lützerath ist schlicht das falsche Symbol", sagte Habeck dem Spiegel. Das Dorf sei eben nicht das Symbol für ein Weiter-so beim Braunkohletagebau, sondern "es ist der Schlussstrich", sagte Habeck. Man ziehe den Kohleausstieg im Rheinischen Revier um acht Jahre auf 2030 vor, was immer auch Ziel der Klimabewegung gewesen sei. "Die Vereinbarung gibt uns Planungssicherheit. Ihretwegen werden jetzt Investitionen in eine klimaneutrale Energieversorgung, in Wasserstoffkraftwerke getätigt", verteidigte Habeck einen entsprechenden Vertrag zwischen dem Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Energiekonzern RWE.


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January 16, 2023 02:45 ET (07:45 GMT)