Italgas fiel an der Börse um mehr als 2%, nachdem gestern bekannt wurde, dass Exklusivverhandlungen zur Übernahme der Kontrolle über den Konkurrenten 2i Rete Gas geführt werden. Der Markt befürchtet eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Deals, dessen Wert auf 4-5 Mrd. € geschätzt wird.

Gegen 11.00 Uhr verlor die Aktie 1,76% auf 5,29 € und erholte sich damit von ihrem Tiefststand von 5,2 €. Das Handelsvolumen belief sich auf 3,9 Millionen Aktien gegenüber einem 30-Tage-Durchschnitt von 2,74 Millionen.

Gestern gab das Unternehmen bekannt, dass es eine exklusive Frist für die Durchführung einer 'Due Diligence' im Hinblick auf ein verbindliches Angebot für den Kauf von 100% von 2i Rete Gas erhalten hat, das durch einen von JP Morgan garantierten Überbrückungskredit finanziert würde, dessen Refinanzierung durch eine Kombination von Eigenkapital, Schulden oder 'eigenkapitalähnlichen' Instrumenten erfolgen könnte, mit dem Ziel, das aktuelle Ratingprofil von Italgas zu erhalten. Anschließend verschob er die für den 12. Juni vorgesehene Präsentation des Strategieplans 2024-30.

Einem ungenannten Analysten zufolge belastet die Befürchtung einer möglichen Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme des konkurrierenden Gasversorgungsunternehmens, das vom F2i-Fonds kontrolliert wird, die Performance der Aktie, da diese nicht vollständig mit Schulden finanziert werden könnte. Der Analyst fügt hinzu, dass es auch erhebliche kartellrechtliche Risiken gibt und es keinen Zweifel daran gibt, dass einige Vermögenswerte veräußert werden müssen, um das Geschäft zum Abschluss zu bringen.

In einem Bericht von Anfang April schrieb der Broker Equita, dass "der Deal für Italgas Sinn macht, wenn der gezahlte Preis einen reduzierten Aufschlag auf Rab vorsieht. Wir glauben, dass die Bewertung von 4/5 Mrd. EUR ein Unternehmenswert ist und keine signifikante Prämie beinhaltet. Für Italgas würde sich ein signifikanter Anstieg des Gewinns pro Aktie ergeben, selbst wenn man davon ausgeht, dass das Kartellamt erhebliche Abhilfemaßnahmen ergreift".

(Giancarlo Navach, Redaktion Stefano Bernabei)