HAMBURG (dpa-AFX) - Der Streit der Stromkonzerne PreussenElektra und Vattenfall um die Reststrommenge des 2011 stillgelegten Atomkraftwerks Krümmel vor dem Hamburger Landgericht geht weiter. Statt der angekündigten Entscheidung verkündete der Vorsitzende Richter der Zivilkammer, Claus-Hinrich Hartmann, am Donnerstag die Wiedereröffnung der mündlichen Verhandlung.

Der Beschluss sei vor dem Hintergrund eines zwischenzeitlich in einem Eilverfahren von den Konzernen erzielten Vergleichs gefallen. Die Eon-Tochter PreussenElektra hatte in der Klage die unentgeltliche Übertragung von 44 000 Gigawattstunden im Wert von rund 415 Millionen Euro auf das Kernkraftwerk im niedersächsischen Grohnde gefordert.

Bei dem Vergleich im Juni hatte Vattenfall zugestimmt, dass die von beiden Konzernen getragene Krümmel-Betreibergesellschaft zunächst 10 000 Gigawattstunden Reststrom für 278 Millionen Euro an Grohnde überträgt, damit der Weiterbetrieb des Kraftwerks gewährleistet bleibt.

Dadurch habe sich zum einen die Grundlage der ursprünglichen Forderung geändert, sagte Hartmann. Zum anderen habe PreussenElektra zusätzlich kartellrechtliche Fragen aufgeworfen, die in dem Verfahren bislang nicht behandelt worden seien. Er regte an, dass die Parteien auch im Hauptsacheverfahren Vergleichsverhandlungen aufnehmen sollten./fi/DP/nas