Von Eric Reinhard

FRANKFURT (Dow Jones)--Im Fokus der Veröffentlichung des Berichts für die ersten neun Monate von Eon am Mittwoch dürften Aussagen zum Ausblick stehen. Der DAX-Konzern hatte Ende Juli seinen Ausblick für 2023 angehoben.

Die Analysten der Citigroup erwarten, dass der Energiekonzern seine Jahresprognose übertreffen wird. Der Ausblick habe wegen der Energiekrise einen Puffer enthalten, den Eon wohl nicht in Anspruch genommen haben dürfte. Auch die Deutsche Bank sieht den Konzern aufgrund des starken ersten Halbjahres auf Kurs, den Ausblick zu überbieten.

Laut den Analysten von Metzler sind die Hauptgründe für die starke Geschäftsentwicklung 2023 Kompensationseffekte für Belastungen in den Vorjahren, Kostenerstattungen und niedrigere Beschaffungskosten, die noch nicht vollständig an die Kunden weitergegeben worden seien. Der Energiekonzern hat jedoch angekündigt, sinkende Großhandelspreise an seine Kunden im Spätsommer weiterzugeben. "Das wird unser Ergebnis im zweiten Halbjahr finanziell belasten", hieß es von Eon-Finanzvorstand Marc Spieker bei Vorlage des Halbjahresergebnisses.


   WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN: 

AUSBLICK: Für 2023 erwartet Eon ein bereinigtes Konzern-EBITDA von 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro. Im Segment Energienetze wird ein bereinigtes EBITDA von 6,3 bis 6,5 Milliarden Euro angepeilt und im Kundengeschäft von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro. Den bereinigten Konzernüberschuss sieht Eon nun bei 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro. Je Aktie wird ein bereinigter Konzerngewinn von 1,03 bis 1,11 Euro prognostiziert.

DIVIDENDE: Eon hat für 2022 eine Dividende von 0,51 (Vj: 0,49) Euro ausgeschüttet. Das Ziel, die Dividende bis 2027 jährlich um bis zu 5 Prozent zu erhöhen, wurde zuletzt bestätigt.

SCHULDENABBAU: Die wirtschaftliche Nettoverschuldung lag Ende Juni bei rund 37 Milliarden Euro, gegenüber 32,7 Milliarden Ende 2022. Als Gründe für den Anstieg führte Eon den saisonal bedingt negativen operativen Cashflow, die Dividendenzahlung und höhere Investitionen an.

STRATEGIE: Eon will in den kommenden Jahren kräftig in die Energiewende investieren. Das vom Vorstand aufgelegte Investitionsprogramm wurde zuletzt um 6 Milliarden Euro auf rund 33 Milliarden bis 2027 aufgestockt. Mehr als 95 Prozent der Investitionen sollen die Nachhaltigkeitskriterien der EU-Taxonomie erfüllen. Das bereinigte EBITDA soll bis 2027 im Kerngeschäft auf rund 9 Milliarden Euro steigen. Im Bereich Energienetze wird eine Spanne von 6,5 bis 6,7 Milliarden Euro angepeilt und im Kundengeschäft von 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wird im Zieljahr bei rund 0,97 Euro gesehen.

Kontakt zum Autor: eric.reinhard@wsj.com

DJG/err/mgo

(END) Dow Jones Newswires

November 07, 2023 09:00 ET (14:00 GMT)