Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Zum Auftakt in das neue Quartal und zugleich einer feiertagsbedingt verkürzten US-Börsenwoche, die zudem das Highlight mit dem US-Arbeitsmarktbericht für Juni erst am Freitag bereithält, ist es am Montag mit den Indizes nach oben gegangen. Am Mittwoch wird in den USA nur verkürzt gehandelt, am Donnerstag, dem 4. Juli, ruht das Geschäft wegen des Unabhängigkeitsfeiertags.

Enttäuschende Konjunkturdaten verpufften eher: Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juni wider Erwarten noch tiefer in den Schrumpfung signalisierenden Bereich.

Dass die Renditen am US-Anleihemarkt die Aufwärtstendenz vom Freitag trotz der schwachen Konjunkturdaten fortsetzten, störte ebenfalls kaum. Zu den steigenden Renditen hätten nach dem ersten TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten Biden und Trump Spekulationen über niedrigere Steuern und höhere Staatsausgaben beigetragen, sollte Trump wieder an die Macht gelangen, hieß es.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 39.170 Punkte, der S&P-500 um 0,3 Prozent. Favorisiert wurden Technologieaktien, die Nasdaq-Indizes legten stärker zu um bis zu 0,8 Prozent. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 887 (Freitag: 1.625) Kursgewinner und 1.926 (1.199) -verlierer. Unverändert schlossen 62 (55) Titel.


Boeing holt Spirit Aerosystems zurück in den Konzern 

Im Dow lagen Merck & Co (+3,3%) und Apple (+2,9%) an der Spitze, jeweils ohne neue Nachrichten.

Boeing verteuerten sich um 2,6 Prozent nach oben. Der Flugzeughersteller kauft für insgesamt 4,7 Milliarden Dollar Spirit Aerosystems (+3,3%) und holt den Zulieferer damit nach der Ausgliederung 2005 wieder zurück in den Konzern. Boeing soll sich zudem wegen den Abstürzen zweier Maschinen des Typs 737 Max schuldig bekennen, die Luftsicherheitsbehörden getäuscht zu haben. Bis Ende der Woche soll Boeing laut mit den Vorgängen vertrauten Personen dazu Zeit haben und auch 243 Millionen Dollar Strafe zahlen.

Um gut 1 Prozent aufwärts ging es im Bankensektor, nachdem die großen US-Banken wie weitgehend erwartet nach dem bestandenen Stresstest der US-Notenbank angekündigt hatten, die Ausschüttungen erhöhen zu wollen. Stützend wirkten auch die weiter anziehenden Marktzinsen.

Tesla zogen im Vorfeld der gewöhnlich am zweiten Tag eines neuen Quartals berichteten Auslieferungszahlen des Vorquartals um 6,1 Prozent an. Rückenwind kam von Wells Fargo. Die dortigen Analysten nahmen Tesla auf eine Liste "taktischer Ideen", obgleich sie die Aktie weiter mit "Underweight" einstufen. Mit dem kräftigen Kursplus überstiegen Tesla erstmals seit Januar die 200-Tage-Durchschnittslinie, was als positives Zeichen gilt.

Blackrock (-0,6%) gaben mit der Nachricht nach, dass der Vermögensverwalter 3,2 Milliarden Dollar in die Hand nimmt und den britischen Datenanbieter Preqin kauft.

Volatil ging es bei Chewy zu. Die Aktie des Tierbedarfshändlers war zunächst gestiegen, schloss aber 6,6 Prozent im Minus. Der bei den Fans sogenannter Meme-Aktien einflussreiche Anleger Keith Gill hatte mit der Offenlegung, dass er 6,6 Prozent an Chewy hält, nur für ein Strohfeuer gesorgt.

Meta schlossen wenig verändert. Die EU-Kommission wirft dem Facebook-Konzern vor, gegen EU-Regelungen für Digitalkonzerne zu verstoßen. Ähnliche Vorwürfe waren jüngst auch gegen Apple laut geworden.

Trump Media & Technology stiegen um 1 Prozent, nachdem der Oberste Gerichtshof entschieden hatte, dass ehemalige Präsidenten Anspruch auf absolute Immunität vor Strafverfolgung für offizielle Handlungen im Amt haben.

Kreuzfahrtaktien wurden gegeben, weil der Hurrikan Beryl Grenada, ein beliebtes Kreuzfahrtziel in der Karibik, heimsuchte. Carnival und Norwegian Cruise Line gaben je um rund 5,5 Prozent nach.


Euro erst rauf, dann runter - Ölpreise sehr fest 

Der Dollar zeigte sich zum Euro wenig verändert, nachdem der Euro anfängliche Gewinne wieder abgegeben hat. Er kostete zuletzt 1,0738 Dollar. Im frühen Handel war er nach dem Ergebnis der ersten Runde der Frankreich-Wahl noch etwas gestiegen. Der Euro habe von der Hoffnung profitiert, dass der rechtsextreme Rassemblement National beim zweiten und entscheidenden Wahlgang keine absolute Mehrheit erlangen werde, hieß es.

Die Ölpreise stiegen kräftig um bis zu 2,3 Prozent. Die Sorge, dass die Konfrontation zwischen Israel und der Hisbollah andere Länder in den Konflikt hineinziehen könnte, die Erwartung einer starken Sommernachfrage nach Benzin und erste Anzeichen für eine rege Hurrikansaison hätten die Preise angetrieben, hieß es im Handel.


 
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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                39.169,52        +0,1%         50,66          +3,9% 
S&P-500              5.475,09        +0,3%         14,61         +14,8% 
Nasdaq-Comp.        17.879,30        +0,8%        146,70         +19,1% 
Nasdaq-100          19.812,22        +0,7%        129,35         +17,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,76         -0,2          4,76           33,8 
5 Jahre                  4,43         +4,8          4,38           42,6 
7 Jahre                  4,44         +6,0          4,38           46,6 
10 Jahre                 4,47         +7,0          4,40           58,8 
30 Jahre                 4,63         +6,9          4,56           66,3 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %      Mo, 7:50      Fr, 17:20   % YTD 
EUR/USD                1,0740        -0,0%        1,0761         1,0710   -2,8% 
EUR/JPY                173,39        +0,4%        173,29         172,36  +11,4% 
EUR/CHF                0,9699        +0,5%        0,9676         0,9630   +4,5% 
EUR/GBP                0,8493        +0,0%        0,8496         0,8477   -2,1% 
USD/JPY                161,45        +0,4%        161,04         160,92  +14,6% 
GBP/USD                1,2646        -0,0%        1,2665         1,2635   -0,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,3055        +0,1%        7,3017         7,2996   +2,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             63.251,89        +2,3%     63.358,89      60.793,06  +45,3% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               83,50        81,54         +2,4%          +1,96  +16,5% 
Brent/ICE               86,76        85,00         +2,1%          +1,76  +14,3% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              33,445        34,51         -3,1%          -1,06   +7,4% 
 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.332,06     2.326,65         +0,2%          +5,41  +13,1% 
Silber (Spot)           29,44        29,14         +1,0%          +0,30  +23,8% 
Platin (Spot)          979,25       998,28         -1,9%         -19,03   -1,3% 
Kupfer-Future            4,42         4,39         +0,7%          +0,03  +12,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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July 01, 2024 16:10 ET (20:10 GMT)