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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, sieht keine Notwendigkeit für weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. "Wir befinden uns in einer restriktiven Situation - die Wirtschaft verlangsamt sich ganz klar - und viele Auswirkungen unserer Geldpolitik haben sich noch gar nicht gezeigt", sagte er bei einer Veranstaltung der American Bankers Association. Die Geldpolitik sei richtig, um die Inflation auf das Ziel der Fed von 2 Prozent zu drücken. Er fügte hinzu, obwohl sich die Wirtschaft verlangsame, sei nicht davon auszugehen, dass sie auf eine Rezession zusteuere.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Cropenergies AG, Ergebnis 1H

Weitere Termine:

- DE/Symrise AG, Kapitalmarkttag

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    08:00 Verbraucherpreise (endgültig) September 
          PROGNOSE:  +0,3% gg Vm/+4,5% gg Vj 
          vorläufig: +0,3% gg Vm/+4,5% gg Vj 
          zuvor:     +0,3% gg Vm/+6,1% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:  +0,2% gg Vm/+4,3% gg Vj 
          vorläufig: +0,2% gg Vm/+4,3% gg Vj 
          zuvor:     +0,4% gg Vm/+6,4% gg Vj 
 
- US 
    14:30 Erzeugerpreise September 
          PROGNOSE:  +0,3% gg Vm 
          zuvor:     +0,7% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE:  +0,2% gg Vm 
          zuvor:     +0,2% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.513,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.393,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.297,25  +0,2% 
Nikkei-225               31.956,88  +0,7% 
Schanghai-Composite       3.081,22  +0,2% 
Hang-Seng-Index          17.916,43  +1,4% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                129,19     +4 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.423,52      +2,0% 
DAX-Future     15.505,00      +1,3% 
XDAX           15.392,68      +1,3% 
MDAX           25.795,41      +2,2% 
TecDAX          3.043,73      +2,3% 
EuroStoxx50     4.205,23      +2,3% 
Stoxx50         3.949,89      +1,7% 
Dow-Jones      33.739,30      +0,4% 
S&P-500-Index   4.358,24      +0,5% 
Nasdaq-Comp.   13.562,84      +0,6% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       129,13        -32 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Mit einer kurzen Zwischenkonsolidierung rechnen Händler am Mittwoch. Nach dem kräftigen Kursschub vom Vortag dürften zunächst Umschichtungen den Handel prägen. An den positiven Aussichten auf weiter sinkende US-Renditen ändere sich indes nichts. Zu den zahlreichen Fed-Sprechern der jüngsten Zeit gesellte sich nun auch die Chefin der San Francisco Fed, Mary Daly. Sie nannte die Risiken zwischen zu viel und zu wenig Aktionen zur Inflationsbekämpfung als relativ ausgeglichen. Die Hoffnung auf einen Zinsgipfel könnte damit weiter anhalten. Wichtig sei aber, dass es am Nachmittag bei den US-Erzeugerpreisen keine unliebsame Überraschung gebe. Sie werden mit einem Plus von 2,3 Prozent zum Vorjahr erwartet. Die US-Renditen sind weiter der zeitverzögerte Kurstreiber Nummer eins. Die 10-jährigen Treasury Bonds zeigen sich mit 4,6450 Prozent deutlich unter den Rekordniveaus der Vorwoche mit Werten von über 4,80 Prozent. Da der Handel mit US-Anleihen am Montag wegen des Kolumbus-Feiertages ausfiel, hatte sich die positive Einschätzung des US-Arbeitsmarktberichtes vom Freitag erst verzögert am Dienstag zeigen können. Marktteilnehmer dürften nun einige Zeit mit dem Rebalancing ihrer Portfolios zwischen Aktien- und Anleihe-Anteil beschäftigt sein.

RÜCKBLICK: Sehr fest - Im Handel hieß es, weil sich kein arabischer Staat mit den Hamas-Terroristen solidarisch erklärt habe, sei die Sorge vor einer Ausweitung des Krieges zu einem Nahostkonflikt zurückgegangen - und damit die Sorge vor steigenden Ölpreisen, die die Inflation anheizen. Besonders stark stützten aber taubenhaft aufgenommene Aussagen von US-Notenbankern. Demnach wird der erfolgte kräftige Anstieg der Langfristzinsen als ausreichend gewertet, um die Inflation zu bremsen. Für Rückenwind sorgte daneben, dass die Kurse an den US-Börsen ihre jüngsten Gewinne ausbauten. Zu den Tagesfavoriten zählten Bankaktien, deren Subindex 2,3 Prozent gewann. Hier machten Erwartungen die Runde, dass die US-Großbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo, die am Freitag Zahlen vorlegen, deutlich höhere Zinserträge ausweisen dürften. Autowerte wie VW, BMW und Stellantis stiegen um bis zu 3 Prozent. Dazu hieß es, der Autoabsatz hänge stark von den Finanzierungen der Autobanken ab, die bei sinkenden Zinsniveaus günstiger würden. Nach oben ging es mit Blick auf die sinkenden Zinsen auch für die Versorger, die traditionell einen erhöhten Fremdkapitalbedarf haben. Eon stiegen um 2, RWE um 3,6 und Engie um 2,1 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Sehr fest - Zinsempfindlichen Aktien von Unternehmen mit weiter in der Zukunft liegenden Gewinnhoffnungen wie Zalando (+4,6%) und Delivery Hero (+6,6%) profitierten von der Entspannung bei den Zinsen. Ebenso Versorger, die traditionell erhöhten Fremdkapitalbedarf haben: Eon legten um 2 und RWE um 3,6 Prozent zu. Auch Aktien von Unternehmen aus der Windenergiebranche verzeichneten kräftige Aufschläge, so Encavis (+4,2%) oder Nordex (+4,0%). Airbus gewannen 2 Prozent. In den ersten neun Monaten wurden 488 Maschinen an Kunden übergeben. Das entspreche rund 68 Prozent des Jahresziels von 720 Maschinen und sei ein etwas besserer Wert als üblich, sagten Analysten. Die Aktie des Triebwerkherstellers MTU stiegen 3,3 Prozent. Bei den Nebenwerten stiegen Verbio um 5,8 Prozent. Hier hat laut den Analysten von Jefferies der Kapitalmarkttag positiv überrascht. Kontron verteuerten sich um 6,5 Prozent. Das Unternehmen hat sich zwei "Design Wins" mit einem Gesamtvolumen von rund 100 Millionen Euro gesichert. Eckert & Ziegler stiegen um 5,8 Prozent nach eine Liefervereinbarung für das Radioisotop Actinium-225.

XETRA-NACHBÖRSE

Von einem insgesamt ruhigen nachbörslichen Handel sprach ein Händler von Lang & Schwarz am Dienstagabend. Wichtige Unternehmensmeldungen habe es nicht gegeben.

USA - AKTIEN

Fester - Deutlich fallende Renditen und Aussagen von Mitgliedern der US-Notenbank, dass weitere Zinserhöhungen nicht notwendig seien, haben am Dienstag an der Wall Street für steigende Aktienkurse gesorgt. Die Indizes bauten damit ihre Gewinne vom Freitag und Montag weiter aus, kamen von den Tageshochs allerdings wieder deutlicher zurück. Nachdem zu Wochenbeginn am US-Anleihemarkt wegen des "Columbus Day" nicht gehandelt wurde, konnten die Marktteilnehmer bei den Zinspapieren erst jetzt auf die Entwicklung in Israel sowie neue Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank reagieren. Nachdem die Renditen bereits am Freitag als Reaktion auf einen nur moderaten Lohnanstieg im Rahmen des monatlichen US-Arbeitsmarktberichts gesunken waren, verstärkten nun US-Notenbanker die Bewegung noch. So sieht der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, keine Notwendigkeit für weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Um 1,9 Prozent nach oben ging es für Pepsico. Der Getränkekonzern hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Im Fahrwasser stiegen Coca-Cola um 2,2 Prozent. Aufwärts ging es mit Einzelhandelsaktien wie Target (+3,7%), Dollar Tree (+,3,3%) oder Walmart (+1,1%). Aktuellen Daten zufolge ist der Einzelhandelsumsatz in den USA in der ersten Oktobverwoche um 4 Prozent zum Vorjahr gestiegen.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,96        -11,4          5,08       54,2 
5 Jahre                  4,61        -15,3          4,76       60,5 
7 Jahre                  4,65        -15,6          4,81       68,3 
10 Jahre                 4,65        -15,2          4,80       77,0 
30 Jahre                 4,83        -14,2          4,97       86,1 
 

Die Aussagen von US-Notenbankern, dass weitere Zinserhöhungen möglicherweise nicht notwendig sind, drückten die Renditen. Dazu waren Anleihen auch wieder als sicherer Hafen gesucht. Auslöser war der Krieg in Israel nach dem Überfall durch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas. Im Zehnjahresbereich fiel die Rendite um 15,2 Basispunkte auf 4,65 Prozent. Am Zinsterminmarkt sind die Wahrscheinlichkeiten für nicht weiter steigende Zinsen im November oder Dezember deutlich gestiegen auf 86 bzw. 72 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN               zuletzt  +/- %  Di, 8:08 Uhr  Mo, 17:08   % YTD 
EUR/USD                1,0605  +0,0%        1,0564     1,0549   -0,9% 
EUR/JPY                157,83  +0,1%        157,20     156,70  +12,5% 
EUR/CHF                0,9590  -0,1%        0,9564     0,9567   -3,1% 
EUR/GBP                0,8627  -0,1%        0,8637     0,8634   -2,5% 
USD/JPY                148,81  +0,1%        148,84     148,55  +13,5% 
GBP/USD                1,2294  +0,1%        1,2230     1,2217   +1,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,2907  +0,0%        7,2905     7,2972   +5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.082,81  -1,3%     27.644,14  27.497,21  +63,2% 
 

Der Dollar kam zurück. Der Dollar-Index verlor 0,3 Prozent. Der Krieg in Israel hatte der als sicherer Hafen geltenden Devise zwischenzeitlich Auftrieb verliehen. Doch die Aussicht, dass möglicherweise keine weiteren Zinserhöhungen der Fed nötig sein werden, bremsten den Dollar. Dazu gab es aus Kreisen der EZB falkenhafte Töne, die den Euro stützten. EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann sagte in einem Interview, dass die EZB mit zusätzlichen Zinserhöhungen auf neue Schocks reagieren könnte.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

October 11, 2023 01:30 ET (05:30 GMT)