FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Freitag weiter nachgegeben. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1263 Dollar. In der Nacht hatte er noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1288 Dollar festgesetzt.

Schwache Daten aus der deutschen Industrie lasteten auf dem Euro. So hat die Industrie im Mai deutlich weniger Aufträge erhalten als erwartet. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sieht die deutsche Wirtschaft bereits in einer "Abwärtsspirale". Vor allem die von den USA ausgehenden Handelskonflikte lasteten zuletzt auf der Industrie. "Da eine etwaige Lösung des Handelsstreites und auch des Brexits noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bleibt die Lage für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten schwierig", erklärte er.

Der Dollar legte am Freitag allerdings auch zu allen anderen wichtigen Währungen zu. Im Tagesverlauf rückt der US-Arbeitsmarktbericht in den Fokus. "Dieser hatte im Vormonat mit einem unterdurchschnittlichen Stellenaufbau enttäuscht", kommentierte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Vorgaben für den Juni seien gemischt. "Es herrscht Vollbeschäftigung am US-Arbeitsmarkt, daher sollte eine nachlassende Dynamik des Stellenaufbaus nicht überinterpretiert werden."

Am Markt erhält der Arbeitsmarktbericht deshalb so viel Beachtung, da von ihm Signale für die Zinspolitik der US-Notenbank Fed ausgehen dürften. Derzeit wird für die nächste Fed-Sitzung Ende Juli die erste Zinssenkung seit mehr als einer Dekade erwartet./jsl/bgf/jha/