NEW YORK (dpa-AFX) - Beruhigende Aussagen zur US-Geldpolitik haben den Dow Jones Industrial am Mittwoch auf ein Rekordhoch gehievt. Der US-Leitindex erreichte seine Bestmarke bei 21 580 Punkten und stand zuletztnoch 0,66 Prozent höher bei 21 550,23 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,65 Prozent auf 2441,23 Punkte nach oben und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 legte um 0,77 Prozent auf 5753,52 Punkte zu.

Yellen gab Signale, die mit Blick auf die Geldpolitik gegen einen steilen Straffungskurs sprechen. "Weil der neutrale Zinssatz derzeit im historischen Vergleich recht niedrig ist, müsste der Leitzins nicht allzu deutlich weiter steigen, um zu einer neutralen geldpolitischen Haltung zu gelangen." Dies geht aus einer veröffentlichten schriftlichen Stellungnahme Yellens zu einem Auftritt vor Vertretern des US-Kongresses im weiteren Tagesverlauf hervor.

Die Tatsache, dass Frau Yellen die anhaltend schwächeren Preisentwicklung als erstes in der Liste von Risiken für den geldpolitischen Kurs genannt habe, sei von den Anlegern als vorsichtige Haltung der Fed gewertet worden, schrieb Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg. Entsprechend erleichtert hätten die Finanzmärkte reagiert. Zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, dass die Notenbank eine schärfere Gangart einschlagen und so die Attraktivität von Aktien schmälern könnte.

Auf Unternehmensseite blieb der Nachrichtenfluss am Mittwoch vergleichsweise ruhig. Die Berichtssaison kommt erst später in der Woche mit ersten Resultaten aus dem Bankensektor richtig ins Laufen.

Bei den Einzelwerten zogen Twitter-Aktien um fast 4 Prozent an, nachdem der Kurznachrichtendienst einen neuen Finanzvorstand gefunden hatte. Ned Segal vom kalifornischen Software-Hersteller Intuit soll den Posten ab Ende August übernehmen.

Negativer Analystenstimmen sorgten derweil für Mollstimmung bei einigen Werten. So büßten Freeport-McMoran mehr als 1 Prozent ein, nachdem Berenberg-Analyst Fawzi Hanano eine Verkaufsempfehlung für die Anteilscheine des Bergbaukonzerns ausgesprochen hatte. Hanano blickt in seiner Studie vorsichtiger auf die Geschäfte in Indien.

Für die Aktien von Harley-Davidson ging es um mehr als 1 Prozent nach unten: Das Analysehaus Bernstein blickt in Sorge um die Motorradnachfrage negativer auf die Anteilsscheine. Die Experten sehen bei den Papieren keine kurzfristigen Kurstreiber./la/mis