NEW YORK (dpa-AFX) - Kräftige Gewinne der US-Bankenbranche haben am Dienstag der Wall Street Auftrieb gegeben. Eine möglicherweise bereits in Kürze anstehende weitere Leitzinserhöhung werde an der Börse aktuell nicht nur negativ gesehen, hieß es am Markt. Ein solcher Schritt wirke sich zum einem positiv auf die Erträge der Banken aus und signalisere zum anderen steigende Zuversicht in die Wirtschaftsstärke des Landes. Die frischen, beeindruckenden Daten vom Häusermarkt kamen da gerade recht.

Der Dow Jones Industrial , der tags zuvor nicht vom Fleck gekommen war, sprang im frühen Geschäft um 1,19 Prozent auf 17 700,47 Punkte hoch. Der marktbreite S&P 500 rückte um 1,22 Prozent auf 2072,93 Punkte vor und der Nasdaq-100-Index stieg um 1,65 Prozent auf 4426,79 Punkte.

Die beiden US-Notenbank-Mitglieder Patrick Harker und John Williams hatten tags zuvor gesagt, dass sie für das laufende Jahr mit bis zu drei Leitzinsanhebungen rechnen.

Über den US-Häusermarkt teilte das Handelsministerium eine halbe Stunde nach dem Börsenstart mit, dass im April so viele Neubauten verkauft worden waren wie zuletzt vor etwa 30 Jahren. Im Vergleich zum Vormonat war die Zahl der Neubauverkäufe um 16,6 Prozent gestiegen. Experten hatten nur mit einem Plus von 2,4 Prozent gerechnet.

Unter den Papieren der Finanzinstitute ragten vor allem die Anteilsscheine von Morgan Stanley mit plus 2,46 Prozent hervor. Im Dow waren die Titel von Goldman Sachs mit plus 1,51 Prozent und JPMorgan mit plus 1,80 Prozent besonders gefragt.

Ansonsten richtete sich die Aufmerksamkeit der Börsianer weiter auf den Saatgutkonzern Monsanto , dessen Aktien um 2,55 Prozent auf nun 108,70 US-Dollar stiegen. Nach dem am Montag vorgelegten Übernahmeangebot des Leverkusener Pharma- und Chemiekonzerns Bayer hieß es nun aus Kreisen, dass das Monsanto-Management die Offerte ablehnt und einen höheren Preis fordert. Bayer bietet je Monsanto-Aktie 122 US-Dollar in bar. Inklusive der Schulden beläuft sich der Gesamtbetrag damit auf 62 Milliarden Dollar.

Ebay meldete die Übernahme der Online-Ticketplattform Ticketbis und will damit das Geschäft der Ticket-Tochter Stubhub weltweit weiter ausbauen. Stubhub werde mit Ticketbis seine globale Reichweite in 47 weitere Märkte ausbauen, hieß es. Die Übernahme soll Mitte des Jahres abgeschlossen sein, habe aber keinen Einfluss auf die Jahresziele des Online-Auktionshauses.

Die Aktien von Best Buy dagegen büßten 7,70 Prozent ein und litten unter schwachen Umsatzzahlen. Die Elektronik-Handelskette hatte im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet. Es war der dritte in Folge. Zudem fiel der Ausblick auf das laufende zweite Quartal schlechter als von Analysten erwartet aus. Best Buy gab ferner bekannt, dass die im Markt angesehene Finanzchefin Sharon McCollam das Unternehmen im Juni verlassen wird./ck/he