BERLIN (dpa-AFX) - Europas größter Onlinemodehändler Zalando
Am Vorabend hatte das MDax
ZALANDO WIRD PROFITABLER
Analysten lobten vor allem die Fortschritte Zalandos bei der Profitabilität. Im vergangenen Jahr wies das 2008 gegründete und vor zwei Jahren an der Börse gestartete Unternehmen für das dritte Quartal einen bereinigten operativen Verlust von 24 Millionen Euro aus. Nach ersten Berechnungen Zalandos wird das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr für die Monate Juli bis September zwischen 8 und 25 Millionen Euro im Plus liegen. Im Gesamtjahr dürfte es gemäß der neuen Prognose im besten Fall 222 Millionen Euro betragen nach 107,5 Millionen Euro im Vorjahr.
Ritter erklärte dies mit weiteren Verbesserungen in der Logistik und im Marketing. Zalando habe zudem seine gesamte Lieferkette so aufgestellt, dass der Konzern flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren könne. "Uns gelingt es immer besser, mehr Umsatz pro investierten Euro zu erwirtschaften."
MODEBRANCHE ÄCHZT UNTER ZU WARMEN SEPTEMBER
Dem schwächelnden Modemarkt in Deutschland konnte sich hingegen auch das Berliner Unternehmen nicht komplett entziehen. Nach Berechnungen des Fachblatts "Textilwirtschaft" verbuchte die gesamte Branche im dritten Quartal rückläufige Umsätze von 7 Prozent, im September lag das Minus sogar bei 16 Prozent. Probleme bereitete unter anderem das warme Wetter. Der späte Start in die Herbstsaison sei auch an Zalando nicht spurlos vorbei gegangen, räumte Ritter ein. So stiegen die Umsätze zwar immer noch um 16 bis 18 Prozent auf 827 bis 841 Millionen Euro. Im Vergleich zu den Vorquartalen schwächte sich das Wachstum damit aber ab. Den kompletten Zwischenbericht will Zalando am 10. November vorlegen.
Analyst Thomas Maul von der DZ Bank bezeichnete die Umsatzentwicklung nur auf den ersten Blick als enttäuschend. Zalando sei im Vorjahr ungewöhnlich stark gewachsen, was es dem Konzern nun schwerer mache. Aus seiner Sicht überwiegen zudem die Verbesserungen beim Ergebnis. Maul geht davon aus, dass nun etliche Analysten ihre Schätzungen anheben werden.
HOHE ZIELE
Zalando hat sich auch mittelfristig ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Konzern, der an der Börse inzwischen mit fast 9,5 Milliarden Euro deutlich mehr wert ist als viele Traditionsunternehmen wie beispielsweise die Lufthansa