Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Zalando dürfte umsatzseitig ein schwaches Auftaktquartal hingelegt, aber Fortschritte bei der Verbesserung der Profitabilität verzeichnet haben. Im Januar und Februar machte die kalte Witterung noch keine Lust auf neue Frühjahrsmode, und die Rabattaktionen saisonal zu Jahresbeginn dämpfen die Margen. Allerdings rechnet der Markt dank Kostendisziplin und Effizienzmaßnahmen mit operativ schwarzen Zahlen und Margen-Verbesserungen. Unter dem Strich dürfte der Online-Modehändler den Verlust reduziert haben und die Ziele für 2024 bestätigen. Der Fahrplan bis 2028 ist seit März klar, die Ziele sollen im Rahmen der neuen Strategie von jedem der beiden Geschäftssegmente B2B und B2C separat erreicht werden.

Zalando wird voraussichtlich am Dienstag, 7. Mai, vorbörslich die Ergebnisse zum ersten Quartal veröffentlichen. Was für Anleger wichtig wird:


AUFTAKTQUARTAL - Zalando führt ab 2024 eine neue Berichterstattung ein. Da die Ziele 2028 von jedem der beiden Segmente B2B und B2C erreicht werden sollen, will Zalando ab 2024 nach Kundensegmenten berichten und erstmals das Firmenkundensegment (B2B) separat ausweisen. Dabei soll der B2B-Bereich seine Logistik-, Software- und Service-Infrastruktur für Markenpartner und Einzelhändler öffnen.

Operativ rechnet der Markt im ersten Quartal mit einem kleinen Gewinn - nach einem Verlust im Vorjahr - sowie einer leicht positiven EBIT-Marge. Hier dürften sich Fortschritte bei der Senkung der Kosten pro Bestellung und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz im Fulfillment und Senkung der Logistikkosten niedergeschlagen haben. Unter dem Strich müsste Zalando Fortschritte bei der Verringerung des Verlusts gemacht haben.


GESAMTJAHR/LANGFRISTZIELE - Das branchenbedingt schwache erste Quartal dürfte Zalando trotzdem in die Spur für die Gesamtjahresziele gebracht haben. Die Baader-Analysten rechnen damit, dass Zalando den Ausblick bestätigt und dabei auf frühe Signale hinweist, dass sich die Verbraucherstimmung im zweiten Halbjahr aufhellt und entsprechend die Umsatzentwicklung verbessern dürfte.

Die Berliner wollen unter anderem ein bereinigtes EBIT zwischen 380 Millionen Euro und 450 Millionen Euro erreichen. Umsatz und GMV sollen sich in der Spanne Stagnation bis Wachstum um bis zu 5 Prozent zum Vorjahr bewegen. Die gerade erst im März veröffentlichten Ziele für Bruttowarenwert GMV, Umsatz und EBIT-Marge bis 2028 dürften ebenfalls bestätigt werden.


Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal und für das Gesamtjahr 2024:


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.                       PROG   PROG  PROG 
1. QUARTAL              1Q24   ggVj  Zahl   1Q23 
GMV                    3.298    +2%     8  3.242 
Umsatz                 2.251  -0,2%     9  2.256 
EBIT bereinigt            18     --     9   -0,7 
EBIT-Marge bereinigt     0,8     --    --    0,0 
Ergebnis nach Steuern    -12     --     8    -39 
Ergebnis je Aktie      -0,02     --     6  -0,15 
 
.                       PROG   PROG  PROG 
GESAMTJAHR              Gj24   ggVj  Zahl   Gj23 
GMV                   15.126    +3%    13 14.632 
Umsatz                10.458    +3%    16 10.143 
EBIT bereinigt           415   +19%    16    350 
EBIT-Marge bereinigt     4,0     --    --    3,5 
Ergebnis nach Steuern    201  +142%    15     83 
Ergebnis je Aktie       0,90  +181%    13   0,32 
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ERLÄUTERUNGEN:

- GMV = Bruttowarenwert (gross merchandise value)

- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent

- Bilanzierung nach IFRS

- Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Visible Alpha

- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

- alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/sha

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May 03, 2024 09:00 ET (13:00 GMT)