NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem verhaltenen Start ins neue Quartal deutet sich am Freitag an der Wall Street ein etwas festerer Handelsbeginn an. Ein echtes Ende des lethargischen und lustlosen Sommerhandels ist aber zunächst nicht in Sicht. Der US-Arbeitsmarktbericht wird verhalten positiv aufgenommen, die Aktienfutures ziehen etwas an. Gegen eine allzu positive Marktreaktion spricht das lange Wochenende, denn der Feiertag zum amerikanischen Unabhängigkeitstag wird am Montag mit geschlossenen Börsen nachgeholt. Die Risikoneigung dürfte daher etwas leiden, heißt es.

"Es dreht sich heute alles um die Arbeitsmarktdaten. Die relativ hohen Bewertungen, die wir in Teilen des Marktes sehen, sind durch diesen sehr akkommodierenden geldpolitischen Hintergrund gerechtfertigt", sagt Marktstratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management. Ein starker Stellenzuwachs könnte diese Bewertungen aber in Frage stellen, warnte er bereits vor Veröffentlichung der Daten. Doch diese Sorgen teilen Händler nun nicht mehr: "Passt", urteilt ein Händler in einer ersten Reaktion. Die US-Wirtschaft hat zwar im Juni deutlich mehr Stellen geschaffen als erwartet. "Da die Arbeitslosenquote entgegen den Erwartungen aber sogar gestiegen ist, muss die Fed nicht nervös werden", sagt er. Wichtig aus Marktsicht sei auch der Umstand, dass der Anstieg der Stundenlöhne im Rahmen der Erwartungen liege.

Gerade in Zeiten intensiver Diskussionen über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank steigt die Bedeutung der Arbeitsmarktlage in den USA. Denn die Fed richtet ihre Geldpolitik auch nach der Beschäftigungslage aus. Da die Lohnkostenentwicklung wiederum Einfluss auf die Inflation hat, steigt die Bedeutung des Berichts damit weiter. Doch Stellenaufbau, Arbeitslosenquote und Entwicklung der Stundenlöhne dürften keinen Handlungsdruck bei der US-Notenbank in Sachen Straffung der Geldpolitik aufbauen, heißt es.


   Kurzfristig keine geldpolitischen Straffungen in Sicht 

Am Rentenmarkt fallen die Renditen leicht - ein Zeichen, dass Anleger nicht auf eine schnelle Zinswende setzen. Dazu passt auch der leicht nachgebende Dollarindex, der mit den Daten auf minus 0,2 Prozent sinkt. Allerdings erholt er sich schon wieder von den Tagestiefs. Nach geldpolitischen Straffungen schrieen die Daten nicht, erklärt ein Händler die leichte Dollarschwäche.

Dollarschwäche und die Aussicht einer kurzfristig weiterhin lockeren Geldpolitik stützen derweil den Goldpreis. Die Erdölpreise verharrt indes auf hohem Niveau. Die Gruppe Opec+ hatte sich am Vortag nicht auf eine Erhöhung der Ölfördermenge einigen können. Die Entscheidung soll nun am Freitag fallen. Analysten rechnen mehrheitlich mit einer leichten Erhöhung der Produktion um 500.000 Barrel pro Tag.


   Virgin Galactic heben ab 

Die Aktie von Johnson & Johnson zeigt sich vorbörslich 0,4 Prozent fester. Das Pharma-Unternehmen hat bekannt gegeben, dass sein Corona-Impfstoff offenbar auch vor der sich immer stärker ausbreitenden Delta-Variante des Virus schützt.

Virgin Galactic vollzieht einen Höhenflug - das gilt auch für die Aktie, die um knapp 23 Prozent abhebt. Der britische Milliardär Richard Branson will am 11. Juli mit einem Raumschiff seines Unternehmens Virgin Galactic ins All fliegen - und damit seinem US-Konkurrenten Jeff Bezos um neun Tage zuvorkommen. Sollte alles nach Plan laufen, würde Branson es vor US-Milliardär Bezos ins All schaffen. Der Amazon-Gründer will am 20. Juli mit dem ersten bemannten Flug seines Raumfahrtprojekts Blue Origin ins All fliegen.

Die Titel der Donutkette Krispy Kreme fallen derweil um mehr als 5 Prozent. Am Vortag hatte die Gesellschaft einen fulminanten Wiedereinzug an der Börse gefeiert - die Kurs war um knapp 24 Prozent gestiegen.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,25       -0,3        0,25       13,0 
5 Jahre                  0,86       -3,0        0,89       50,3 
7 Jahre                  1,20       -2,9        1,23       55,0 
10 Jahre                 1,43       -2,4        1,45       51,2 
30 Jahre                 2,04       -2,0        2,06       39,4 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Fr, 8:14   Do,17:30   % YTD 
EUR/USD                1,1843      -0,1%      1,1841     1,1851   -3,0% 
EUR/JPY                131,88      -0,2%      132,14     132,23   +4,6% 
EUR/CHF                1,0943      -0,2%      1,0967     1,0970   +1,2% 
EUR/GBP                0,8599      -0,1%      0,8605     0,8604   -3,7% 
USD/JPY                111,35      -0,2%      111,60     111,56   +7,8% 
GBP/USD                1,3774      +0,1%      1,3761     1,3773   +0,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,4766      +0,1%      6,4847     6,4725   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             33.250,51      -0,7%   32.785,51  33.550,26  +14,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,41      75,23       +0,2%       0,18  +55,9% 
Brent/ICE               75,77      75,84       -0,1%      -0,07  +48,2% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.790,30   1.776,85       +0,8%     +13,45   -5,7% 
Silber (Spot)           26,35      26,03       +1,2%      +0,32   -0,2% 
Platin (Spot)        1.096,75   1.086,93       +0,9%      +9,83   +2,5% 
Kupfer-Future            4,27       4,24       +0,6%      +0,03  +21,0% 
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July 02, 2021 09:05 ET (13:05 GMT)