Düsseldorf (Reuters) - Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper rechnet nach Milliardenverlusten im Gasgeschäft auch im laufenden Jahr noch mit hohen Einbußen.

Die hohen Unsicherheiten über die Entwicklung der Gaspreise und die damit verbundenen Kosten der Ersatzbeschaffung könnten zu einer hohen Volatilität des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebit) führen, teilte Uniper am Freitag mit. Das bereinigte Ebit solle sich im Gesamtjahr verbessern, 2022 war ein hier ein Verlust von 10,9 Milliarden Euro angefallen. Die Belastungssituation aus den Mehrkosten der Ersatzbeschaffung für die ausfallenden Gaslieferungen Russlands würden spätestens Ende 2024 gelöst sein.

Die frühere E.ON-Kraftwerkstochter war durch den Gas- Lieferstopp Russlands in Schieflage geraten. Der größte deutsche Gashändler musste am lange Zeit teuren Spotmarkt Ersatzmengen kaufen, um die Verträge mit seinen Kunden, darunter zahlreiche Stadtwerke und Regionalversorger, einzuhalten. Ende 2022 hatte der Staat nach Milliardenhilfen Uniper komplett übernommen. Uniper hatte im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 19,1 Milliarden Euro eingefahren. Dank der zuletzt gesunkenen Gaspreise fiel dieser damit etwa halb so hoch aus wie zunächst befürchtet. Ein Kreditrahmen der staatlichen KfW-Bank von 18 Milliarden Euro sei durch eine KfW-Fazilität von zunächst 16,5 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis 2026 ersetzt worden. Diese werde im Laufe der Zeit bis zur Fälligkeit reduziert.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)