QUARTALSMITTEILUNG

3 MONATE 2024

3M

Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

01

INHALTSVERZEICHNIS

Salzgitter-Konzern in Zahlen

2

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

3

Ertragslage des Konzerns

3

Geschäftsentwicklung der Segmente

4

Finanz- und Vermögenslage

12

Mitarbeiter

13

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

14

Zwischenabschluss

19

Anhang

24

02 Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

SALZGITTER-KONZERN IN ZAHLEN

Q1 2024

Q1 2023

+/-

Rohstahlerzeugung

Tt

1.678,6

1.584,5

94,1

Außenumsatz

Mio. €

2.677,9

2.982,5

-304,7

Geschäftsbereich Stahlerzeugung

Mio. €

932,0

1.038,8

-106,8

Geschäftsbereich Stahlverarbeitung

Mio. €

436,0

562,0

-126,0

Geschäftsbereich Handel

Mio. €

836,3

918,2

-81,9

Geschäftsbereich Technologie

Mio. €

425,4

420,4

5,0

Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung

Mio. €

48,1

43,1

5,0

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Mio. €

126,4

290,0

-163,6

Geschäftsbereich Stahlerzeugung

Mio. €

43,1

135,6

-92,5

Geschäftsbereich Stahlverarbeitung

Mio. €

-0,8

100,1

-101,0

Geschäftsbereich Handel

Mio. €

12,1

3,4

8,7

Geschäftsbereich Technologie

Mio. €

38,2

27,2

10,9

Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung

Mio. €

33,9

23,7

10,2

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Mio. €

45,2

214,2

-169,0

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

17,2

183,7

-166,5

Geschäftsbereich Stahlerzeugung

Mio. €

-17,8

79,8

-97,6

Geschäftsbereich Stahlverarbeitung

Mio. €

-18,1

81,7

-99,7

Geschäftsbereich Handel

Mio. €

3,8

-5,2

9,0

Geschäftsbereich Technologie

Mio. €

29,5

19,6

9,9

Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung

Mio. €

19,8

7,7

12,0

Konzernergebnis

Mio. €

15,0

140,5

-125,5

Ergebnis je Aktie - unverwässert

0,24

2,57

-2,33

Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) 1

%

2,6

12,6

-10,0

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Mio. €

-142,6

167,0

-309,5

Investitionen 2

Mio. €

108,3

119,3

-11,0

Abschreibungen 2, 3

Mio. €

-81,2

-75,8

-5,3

Bilanzsumme

Mio. €

10.607,4

11.186,9

-579,5

Langfristige Vermögenswerte

Mio. €

4.594,2

4.559,3

34,9

Kurzfristige Vermögenswerte

Mio. €

6.013,1

6.627,6

-614,5

Eigenkapital

Mio. €

4.835,3

4.968,8

-133,5

Fremdkapital

Mio. €

5.772,0

6.218,0

-446,0

Langfristige Schulden

Mio. €

2.333,7

2.711,3

-377,6

Kurzfristige Schulden

Mio. €

3.438,3

3.506,8

-68,5

davon Bankverbindlichkeiten 4

Mio. €

633,1

727,7

-94,6

Nettofinanzposition zum Stichtag 5

Mio. €

-450,8

-498,1

47,3

Beschäftigte

Personalaufwand

Mio. €

-501,0

-465,2

-35,8

Stammbelegschaft zum Stichtag 6

Mitarbeiter

23.396

22.705

691

Gesamtbelegschaft zum Stichtag 7

Mitarbeiter

25.253

24.529

724

Ausweis der Finanzdaten gemäß IFRS.

  1. Annualisiert.
  2. Ohne Finanzanlagen.
  3. Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen.
  4. Kurz- und langfristige Bankverbindlichkeiten.
  5. Inklusive Anlagen, z.B. in Wertpapieren und strukturierten Investments.
  6. Ohne Ausbildungsverhältnisse und ohne passive Altersteilzeit.
  7. Inkl. Ausbildungsverhältnisse und inkl. passiver Altersteilzeit.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

03

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

ERTRAGSLAGE DES KONZERNS

Rohstahlerzeugung

Außenumsatz

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Konzernergebnis

Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE)1

Investitionen

Abschreibungen

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

1 Annualisiert.

Q1 2024

Q1 2023

Tt

1.678,6

1.584,5

Mio. €

2.677,9

2.982,5

Mio. €

126,4

290,0

Mio. €

45,2

214,2

Mio. €

17,2

183,7

Mio. €

15,0

140,5

%

2,6

12,6

Mio. €

108,3

119,3

Mio. €

-81,2

-75,8

Mio. €

-142,6

167,0

Der Salzgitter-Konzern verzeichnete in einem von schwacher Konjunktur geprägten ersten Quartal 2024 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 126,4 Mio. € (1. Quartal 2023: 290,0 Mio. €) sowie 17,2 Mio. € Vorsteuergewinn (1. Quartal 2023: 183,7 Mio. €). Hauptträger dieses Resultats waren der Geschäfts- bereich Technologie mit einem abermals äußerst erfreulichen Quartalsergebnis sowie der Beitrag der at-equity(IFRS-Bilanzierung) einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (23,9 Mio. €; 1. Quartal 2023: 29,3 Mio. €). Die stahl- nahen Geschäftsbereiche wurden hingegen von der sehr verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung in Europa, vor allem in Deutschland, belastet. Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns fiel infolge der gegenüber dem Vergleichs- zeitraum rückläufigen Erlöse deutlich auf 2,68 Mrd. € (1. Quartal 2023: 2,98 Mrd. €). Aus 15,0 Mio. € Nachsteuerge- winn (1. Quartal 2023: 140,5 Mio. €) errechnen sich 0,24 € Ergebnis je Aktie (1. Quartal 2023: 2,57 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) lag bei 2,6% (1. Quartal 2023: 12,6%). Die Eigenkapitalquote erreichte äußerst solide 45,6% (1. Quartal 2023: 44,4%).

SONDEREFFEKTE

Impairment /

EBT ohne

EBT

Restrukturierung

Zuschreibung

Sonstiges

Sondereffekte

in Mio. €

Q1 2024

Q1 2023

Q1 2024

Q1 2023

Q1 2024

Q1 2023

Q1 2024

Q1 2023

Q1 2024

Q1 2023

Stahlerzeugung

-17,8

79,8

-

-

-

-

-

-

-17,8

79,8

Stahlverarbeitung

-18,1

81,7

-

-

-

-

-

-

-18,1

81,7

Handel

3,8

-5,2

-

-

-

-

-

-

3,8

-5,2

Technologie

29,5

19,6

-

-

-

-

-

-

29,5

19,6

Industrielle Beteiligungen /

Konsolidierung

19,8

7,7

-

-

-

-

-

-

19,8

7,7

Konzern

17,2

183,7

-

-

-

-

-

-

17,2

183,7

04 Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER SEGMENTE

GESCHÄFTSBEREICH STAHLERZEUGUNG

Q1 2024

Q1 2023

Auftragseingang1

Tt

1.318,5

1.355,7

Auftragsbestand zum Stichtag1

Tt

1.127,2

1.071,8

Rohstahlerzeugung

Tt

1.364,5

1.273,7

Salzgitter Flachstahl

Tt

1.104,2

1.027,2

Peiner Träger

Tt

260,2

246,5

Walzstahlproduktion

Tt

1.184,2

1.124,3

Salzgitter Flachstahl

Tt

957,0

909,3

Peiner Träger

Tt

227,2

215,0

Versand

Tt

1.446,6

1.448,6

Segmentumsatz1

Mio. €

1.271,5

1.413,6

Außenumsatz

Mio. €

932,0

1.038,8

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Mio. €

43,1

135,6

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Mio. €

-3,4

94,0

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

-17,8

79,8

1 Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Der Geschäftsbereich Stahlerzeugung vereint neben den beiden stahlerzeugenden Gesellschaften Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) und Peiner Träger GmbH (PTG) auch die DEUMU Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH (DMU) als wichtigen internen Transformationspartner für unser Dekarbonisierungsprogramm SALCOS® - Salzgitter Low CO2 Steelmaking. Zudem gehören dem Geschäftsbereich die Gesellschaften Salzgitter Mannesmann Stahlservice GmbH (SMS) und Salzgitter Europlatinen GmbH (SZEP) an. Das Produktspektrum des Geschäftsbereiches umfasst unter anderem Warmbreitband, verzinktes und beschichtetes Kaltfeinblech, Träger sowie lasergeschweißte Tailored Blanks.

MARKTENTWICKLUNG

Zum Jahreswechsel setzte auf dem Flachstahlmarkt eine leichte Geschäftsbelebung ein. Dies spiegelte sich zu- nächst in steigenden Spotmarktpreisen wider, die Ende Februar 2024 ihren vorläufigen Jahreshöchststand erreich- ten. Seither war jedoch ein kontinuierlicher Abwärtstrend bei den Preisen für Kurzfristgeschäfte zu beobachten, so- dass die Marktsituation angespannt blieb. Ursächlich hierfür waren sowohl nachfrage- als auch angebotsseitige Fak- toren: Hinsichtlich der Stahlnachfrage war im Berichtszeitraum zwar eine Erholung zu verzeichnen, doch setzte diese lediglich auf einem niedrigen Niveau ein. Dieser stabilen, aber relativ schwachen Nachfrage stehen weltweite Überkapazitäten der Stahlerzeugung gegenüber. Insbesondere die bauwirtschaftliche Schwäche Chinas führte zu Exporten in Drittländer, die wiederum in Handelsumlenkungen von Warenströmen münden und damit letztlich die Mengenverfügbarkeit auf dem EU-Markt erhöhen. Dies schwächt die Marktposition der heimischen Werke vor dem Hintergrund der geringen Nachfrage zusätzlich.

Auf dem Trägermarkt befand sich die Nachfragesituation im ersten Quartal 2024 ebenfalls auf einem niedrigen, aber stabilen Niveau. Die Stahlbauer versuchten, ihre Beschäftigungslücken mit kurzfristig zu beliefernden Aufträgen zu schließen, was aufgrund der Verschiebung vieler großer Projekte jedoch nur teilweise gelang. Das führte bei den Produ- zenten immer wieder zu spontanen Buchungen und ermöglichte zumindest die kurzfristige Belegung der Produktions- kapazitäten. Da die Verkäufe des lagerhaltenden Handels deutlich schwächer ausfielen als erwartet, nahm der Preis- druck im Berichtszeitraum erheblich zu und blieb selbst nach Reduzierung der Preise durch die Produzenten hoch.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

05

BESCHAFFUNG

EISENERZ

Bis Mitte Februar 2024 bewegte sich der Eisenerzpreis in einem breiten Band zwischen 126 und 144 USD/dmt. Da der chinesische Immobilienmarkt, der größte Stahlverbraucher des Landes, weiterhin schwächelte und sich die jahres- zeitüblichen Produktionsprobleme in Brasilien und Australien im ersten Quartal in Grenzen hielten, gab es fundamental keine Gründe für das hohe Preisniveau. Vielmehr zeigte die Entwicklung den weiter steigenden Einfluss von Finanzinvestoren. So wird mittlerweile vier Mal mehr Eisenerz am Finanzmarkt gehandelt als physisch. Nachdem die erwartete Belebung nach Beendigung des chinesischen Neujahrsfestes deutlich geringer ausgefallen war als er- wartet, gab der Index im weiteren Quartalsverlauf deutlich nach und notierte Ende März nur noch knapp über der 100 USD/dmt-Marke. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging die Notierung um 1,6% auf einen Durchschnittspreis von 123,56 USD/dmt zurück.

KOKSKOHLE

Wie schon in den Vorjahren ließen Unwetterwarnungen in Australien die Notierungen zu Beginn des Jahres 2024 vorerst ansteigen. Anfang Februar ging die Leitnotierung, auch aufgrund insgesamt schwacher Stahlmarktaus- sichten, auf ein Niveau von 320 USD/t zurück. Mit Ende der Regenzeit in Australien fiel die Leitnotierung innerhalb weniger Wochen um fast 80 USD/t und notierte Ende März knapp unter der 245 USD/t-Marke. Im Vergleich zum Vor- jahresquartal gab die Notierung um 10,3% auf durchschnittlich 308,38 USD/t nach.

Um die aus der Beschaffung resultierenden Risiken abzufedern, sichert der Salzgitter-Konzern je nach Marktlage definierte Eisenerz- und Kokskohlemengen durch Hedging preislich ab.

STAHLSCHROTT

Im ersten Quartal 2024 belebte sich der heimische Schrottmarkt zunächst bei anziehender Nachfrage vieler deut- scher Stahlwerke. Bei einem zugleich knappen Altschrottaufkommen und reger internationaler Nachfrage nach Alt- und Neuschrotten zogen die Preise je nach Sorte in den ersten beiden Monaten leicht an. Anfang März nahm der Preisanstieg ein nachfragebedingtes Ende, sodass sich die Schrottpreise etwa auf Niveau vom Jahresbeginn ein- stellten. Auch auf dem Tiefseeexportmarkt gab es zuletzt ein geringes Interesse an Schrottzukäufen.

GESCHÄFTSVERLAUF

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Stahlerzeugung blieb vor allem wegen des Rückgangs im Flach- stahlsegment etwas unter dem Niveau des Vorjahres. Der Orderbestand hingegen übertraf den Vergleichszeitraum dank der spürbaren Steigerung bei Trägern. Auch die Roh- und Walzstahlproduktion des Geschäftsbereiches waren höher als ein Jahr zuvor. Während der Absatz auf dem Level der ersten drei Monate 2023 rangierte, gaben Segment- und Außenumsatz sichtbar nach. Trotz höherer Versandmengen nahm der Umsatz im Trägerbereich infolge niedri- gerer Erlöse deutlich ab und auch im Flachstahlsegment führte das Erlösminus zu einem erheblichen Umsatzrück- gang im Vergleich zum Vorjahr. Entsprechend verzeichnete der Geschäftsbereich Stahlerzeugung ein EBITDA in Höhe von 43,1 Mio. € (1. Quartal 2023: 135,6 Mio. €) und -17,8 Mio. € Ergebnis vor Steuern (1. Quartal 2023: 79,8 Mio. €). Dabei lag das Resultat der PTG trotz gefallener Schrottpreise und geringerer Energiekosten merklich unter dem Ver- gleichszeitraum und auch die SZFG verfehlte ihren Vorjahresgewinn vor allem erlösbedingt. Mit Ausnahme der SMS, deren Ergebnis sich gegenüber den ersten drei Monaten 2023 verbesserte, blieben auch die übrigen Gesellschaften unter den Vergleichswerten.

INVESTITIONEN

Nach einer etwas mehr als 100-tägigen Komplettmodernisierung wurde der Hochofen A in Salzgitter im Dezember 2023 wieder angeblasen und in Betrieb genommen. Im ersten Quartal 2024 fanden die Leistungstest am Hochofen statt. Mit der Neuzustellung hat der Salzgitter-Konzern einen wichtigen Schritt vollzogen, um die Roheisenbasis in der schrittweisen Transformationsphase hin zur klimafreundlichen Stahlerzeugung im Rahmen von SALCOS® abzu- sichern.

06 Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

SALCOS®

Ziel unseres Transformationsprogramms SALCOS® ist es, das integrierte Hüttenwerk stufenweise bis 2033 vollstän- dig auf eine CO2-arme Rohstahlproduktion umzustellen. Im Zuge der ersten Stufe werden eine Elektrolyse, eine Direktreduktionsanlage (DRI-Anlage) und ein Elektrolichtbogenofen errichtet. Alle Aggregate sind an Anlagenbauer vergeben und befinden sich in der Herstellungs- und Bauphase. Im Ergebnis wird die SZFG 2026 mit auf der SALCOS®-Route erzeugten Produkten am Markt sein. Über die neuen Anlagen können nach entsprechendem Hoch- lauf jährlich 1,9 Mio. t CO2-armer Rohstahl produziert und so ein Hochofen und ein Konverter abgelöst werden.

Für die Transformation der primären Stahlherstellung investieren wir für die erste Stufe rund 2,3 Mrd. € bis Ende 2026. SALCOS® wird in seiner ersten Stufe mit rund 700 Mio. € Bundesmitteln und 300 Mio. € Landesmitteln unter- stützt. Gemeinsam mit den Eigenmitteln des Konzerns von etwa 1,3 Mrd. € ist die Finanzierung der ersten Stufe von SALCOS® sichergestellt.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

07

GESCHÄFTSBEREICH STAHLVERARBEITUNG

Q1 2024

Q1 2023

Auftragseingang

Auftragsbestand

Rohstahlerzeugung

Walzstahlproduktion

Versand

Segmentumsatz1

Außenumsatz

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Ergebnis vor Steuern (EBT)

1 Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Mio. €

462,5

702,5

Mio. €

767,4

1.020,2

Tt

314,1

310,8

Tt

268,2

276,2

Tt

349,0

433,1

Mio. €

686,7

867,3

Mio. €

436,0

562,0

Mio. €

-0,8

100,1

Mio. €

-13,8

86,4

Mio. €

-18,1

81,7

Im Geschäftsbereich Stahlverarbeitung sind die stahlrohrproduzierenden Gesellschaften und die Grobblechaktivi- täten des Salzgitter-Konzerns zusammengefasst. Das Rohrportfolio deckt ein breites Durchmesserspektrum von Leitungsrohren ab. Hinzu kommen Präzisionsstahlrohre sowie nahtlose Edelstahl- und Nickelbasisrohre. Des Weite- ren gehören dem Geschäftsbereich zwei Grobblechwalzwerke an. Im Werk in Ilsenburg werden neben Standardgüten verschleißfeste und sauergasbeständige Bleche hergestellt. Die Kompetenz des Werks in Mülheim an der Ruhr liegt vor allem in der Produktion von Rohrblechen für Onshore- und Offshore-Pipelines in mittleren bis großen Losen. Mit der Beteiligung an der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) verfügt der Geschäftsbereich über eine ei- gene Vormaterialversorgung.

HKM wird quotal zu 30% in den Konzernabschluss einbezogen. Die 50%-Beteiligung an der EUROPIPE-Gruppe wird nach der Equity-Methode bilanziert.

Nach Unterzeichnung eines Vertrages zum Verkauf der MST-Gruppe im Februar 2024 bedarf es zur tatsächlichen Übernahme durch den Erwerber weiterhin der Zustimmung verschiedener Behörden. Mit dieser Zustimmung und der dann folgenden Entkonsolidierung der MST-Gruppe wird in der zweiten Jahreshälfte 2024 gerechnet.

MARKTENTWICKLUNG

QUARTOBLECH

Nach einer anfänglichen Belebung des Quartoblechmarktes zu Jahresbeginn hat sich die Nachfrage zuletzt deutlich eingetrübt. Die Einkaufsaktivitäten der wesentlichen Verbrauchersektoren aus den Bereichen Handel, Stahlbau und Windenergie blieben in den ersten Monaten des Jahres 2024 zurückhaltend. Die italienischen Re-Roller liefern Stan- dardmaterial mit kurzfristigen Lieferzeiten und suchen Aufträge zu niedrigsten Konditionen. Durch das Aufweichen der Sanktionen gegen Russland können russische Brammen weiterhin bis September 2028 importiert werden. Die niedrigen Einfuhrpreise für russische Brammen, die im Wesentlichen von Re-Rollern für die Grobblechproduktion verwendet werden, belasten den Markt zusätzlich. Da die westeuropäischen Werke die fallenden Massenstahlpreise nur begrenzt begleiten können, gerieten in der Folge zunehmend auch die Preise im Sondergütenbereich unter Druck. Sowohl die Brammen- als auch die Blechimporte in die EU sind im Verhältnis zur gesunkenen Nachfrage zu hoch, auch wenn die Safeguard-Kontingente derzeit nicht voll ausgeschöpft werden. Erneut lieferten die Länder Südkorea, Indien, Japan, Indonesien und Nordmazedonien den Großteil der Mengen. Die Europäische Kommission prüft derzeit eine mögliche Verlängerung der bestehenden Schutzmaßnahmen (Safeguards), die am 30. Juni 2024 auslaufen.

08 Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

STAHLROHRE

Die europäische Energietransformation kann nur durch den massiven Auf- und Ausbau der Netze für Wasserstoff und Erdgas gelingen. Allerdings verzögern sich die finalen Investitionsentscheidungen für die Wasserstoff-Pipelines in Europa. Auch die noch zum Jahresende 2023 angekündigten Ausschreibungen der großen Leitungsprojekte zum Ausbau des H2-Kernleitungsnetzes in Deutschland sind bislang nicht veröffentlicht worden. Deutlich schneller ent- wickelt sich hingegen die Nachfrage bei Carbon Capture Storage-Projekten zur CO2-Speicherung. Auch außerhalb Europas stehen für die nächsten Jahre zahlreiche Neubauprojekte für Groß-Pipelines an, um den weiter wachsenden weltweiten Energiebedarf zu stillen - nicht zuletzt auch für Gaspipelines. Die Anfragetätigkeit im Projektgeschäft für mittlere Leitungsrohre zeigte sich zu Beginn des Jahres recht gut. Die Händlernachfrage blieb im Berichtszeitraum gering. Die für den Präzisrohrbereich relevante Produktion der Automobilindustrie kehrte nach Normalisierung der Versorgungssituation zu einem nachfragegetriebenen Modell zurück. Die Nachfrage wurde jedoch - insbesondere in Europa - durch hohe Zinssätze und Neuwagenpreise sowie makroökonomische Sorgen ausgebremst. Der Auftrags- eingang im Maschinen- und Anlagenbau setzte zu Jahresbeginn seine Schwächeperiode aus 2023 fort. Der Bereich nahtlose Edelstahlrohre war von einer mangelnden Dynamik in seinen Kernmärkten gekennzeichnet. Auch hier blieb die Nachfrage des lagerhaltenden Handels im ersten Quartal 2024 schwach. Positiv setzte sich hingegen der Auf- tragseingang aus der Luft- und Raumfahrtindustrie für kaltgezogene Rohre fort.

GESCHÄFTSVERLAUF

Auftragseingang und -bestand des Geschäftsbereiches Stahlverarbeitung gaben im Vorjahresvergleich erheblich nach. Sowohl die Grobblechgesellschaften als auch die Stahlrohrproduzenten verzeichneten aufgrund der schwa- chen wirtschaftlichen Dynamik spürbare Rückgänge. Bei einem deutlich niedrigeren Versand unterschritten auch der Segment- und Außenumsatz den Vergleichszeitraum. Der Geschäftsbereich verbuchte ein EBITDA in Höhe von

  • 0,8 Mio. € (1. Quartal 2023: 100,1 Mio. €) sowie -18,1 Mio. € Ergebnis vor Steuern (1. Quartal 2023: +81,7 Mio. €). Im negativen Resultat des Grobblechbereiches spiegeln sich insbesondere das im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2023 gesunkene Erlösniveau sowie gestiegene Vormaterialkosten wider. Alle stahlrohrproduzierenden Gesellschaf- ten, einschließlich der nach der Equity-Methode bilanzierten EUROPIPE-Gruppe, verzeichneten aufgrund der vorge- nannten Entwicklung ebenfalls deutlich niedrigere Resultate als ein Jahr zuvor.

Quartalsmitteilung 3 Monate 2024

09

GESCHÄFTSBEREICH HANDEL

Q1 2024

Q1 2023

Versand

Segmentumsatz1

Außenumsatz

EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Ergebnis vor Steuern (EBT)

1 Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Tt

901,1

788,4

Mio. €

845,7

923,9

Mio. €

836,3

918,2

Mio. €

12,1

3,4

Mio. €

7,5

-0,9

Mio. €

3,8

-5,2

Der Geschäftsbereich Handel verfügt in Europa über ein Netzwerk lagerhaltender Stahlhandelsniederlassungen mit großer Anarbeitungstiefe, diverse auf Grobblech spezialisierte Gesellschaften sowie ein international agierendes Tradinggeschäft. Neben dem Vertrieb von Walzstahl- und Röhrenerzeugnissen des Salzgitter-Konzerns sowie kom- plementärer Produkte anderer Hersteller wird zudem Vormaterial an den internationalen Märkten für Konzerngesell- schaften und externe Kunden beschafft.

MARKTENTWICKLUNG

Im ersten Quartal 2024 verzeichnete der lagerhaltende Stahlhandel in Europa eine schwache Nachfrage. In den USA entwickelte sich der Absatz positiver. Insbesondere die Nachfrage im Öl- und Gassektor zeigte sich robust. Die in- ternationalen Handelsmärkte des Tradinggeschäfts blieben im Vergleich zum Vorjahresquartal stabil.

GESCHÄFTSVERLAUF

Wegen der deutlich höheren Absatzmengen im internationalen Trading stieg der Versand des Geschäftsbereiches Handel gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal spürbar an. Der europäische Lagerhandel, der etwa die Hälfte des Gesamtabsatzes beiträgt, musste hingegen in Folge der sehr verhaltenen Marktnachfrage einen sichtbaren Men- genrückgang verzeichnen. Segment- und Außenumsatz des Geschäftsbereiches gingen im Vergleich zum Vorjahr zurück, da die Verkaufspreise im Jahresverlauf 2023 erheblich sanken. Dank der Preisstabilität im ersten Quartal 2024 blieben negative Bestandseffekte im lagerhaltenden Handel wie noch im Vergleichszeitraum aus. In Verbindung mit dem Mengenwachstum verbesserten sich somit EBITDA (12,1 Mio. €; 1. Quartal 2023: 3,4 Mio. €) und Ergebnis vor Steuern (3,8 Mio. €; 1. Quartal 2023: -5,2 Mio. €) merklich.

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Salzgitter AG published this content on 13 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 13 May 2024 05:31:06 UTC.