--Umsatz und Gewinn steigen deutlich gegenüber Vorjahr, Analysten haben aber stärkeres Plus erwartet

--Auftragseingang klettert, Aufträge v.a. aus Deutschland und Australien

--Aktie verliert im Mittagshandel rund 4 Prozent

(NEU: Analysten, Aktienkurs, Kontext)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Die hohe Nachfrage nach Wehrtechnik hat Rheinmetall im ersten Quartal einen höheren Umsatz und Gewinn beschert. Zudem erzielte der im DAX notierte Konzern angesichts des anhaltenden Rüstungsbooms einen erneuten Sprung beim Auftragseingang. Die Erwartungen von Analysten konnten die Düsseldorfer allerdings teils nicht ganz erreichen - die Aktie verliert im Mittagshandel knapp 4 Prozent, das Papier hat aber alleine seit Jahresanfang rund zwei Drittel an Wert zugelegt.

Im ersten Quartal gebe es zwar solide bis starke Verbesserungen, urteilen die Analysten der DZ Bank. Allerdings seien die Erwartungen bei Umsatz- und Ergebniswachstum (noch) nicht erfüllt worden. "Teilweise liege das an Verzögerungen, z.B. von Auslieferungen oder bei den größeren Bestellungen", heißt es weiter. Im Jahresverlauf sollte Rheinmetall das aber ausgleichen können. Das Geschäft sei insbesondere bei den Defence-Aktivitäten - speziell bei Waffen & Munition und Fahrzeugsystemen - noch jahresendlastiger geworden.

Positiv hervorzuheben sei der Auftragseingang, heißt es von den Analysten bei Berenberg. Auch, wenn die Aktie nachgebe, sollte das aus Sicht der Experten zum Kauf genutzt werden.


   Umsatz und Gewinn enttäuschen 

Angesichts der hohen Nachfrage nach Wehrtechnik aus Deutschland oder Australien berichtete Rheinmetall über ein Plus bei den sogenannten Nominations in den drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von rund 27 Prozent auf 3,933 Milliarden Euro. Nominations umfasst sowohl den klassischen Auftragseingang wie auch das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie aus neuen Kundenvereinbarungen im zivilen Geschäft über zukünftige Abrufe. Der Rheinmetall-Backlog kletterte im Vergleich zum Vorjahr um rund 43 Prozent auf 40,2 Milliarden Euro.

Während die Entwicklung bei den Aufträgen an der Börse positiv gewertet wird, enttäuschte Rheinmetall beim Umsatz und Gewinn: Die Erlöse kletterten im Quartal um 16 Prozent auf 1,581 Milliarden Euro, Analysten haben aber ein Plus von 23 Prozent erwartet. Ähnlich war die Entwicklung beim operativen Ergebnis, das um 61 Prozent auf 134 Millionen Euro stieg: Hier wurde dem Konzern vom Markt ein Plus von 73 Prozent zugetraut. Die operative Marge lag wie erwartet bei 8,5 Prozent.

Rheinmetall ist damit zwar noch ein gutes Stück vom Jahresziel entfernt, eine Rendite von rund 14 bis 15 Prozent zu erzielen. Wie in den Vorjahren belastet aber in der ersten Jahreshälfte zunächst die Beschaffung etwa von Material oder der Aufbau von Kapazitäten. Zum Jahresende verbessern sich dann angesichts der stark wachsenden Auslieferungen die Finanzkennzahlen zusehends. Analysten sind sich daher relativ sicher, dass der Konzern die Jahresziele erreichen kann.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/brb

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May 14, 2024 05:38 ET (09:38 GMT)