Rheinmetall liefert Aluminiumgehäuse für 5G-Mobilfunknetze
Am 11. Dezember 2019 um 10:50 Uhr
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NECKARSULM/SCHANGHAI (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Rheinmetall mischt beim Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes mit. Ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autozulieferer Hasco mit Sitz in Schanghai habe einen 150 Millionen Euro schweren Auftrag für Aluminiumgehäuse erhalten, teilte Rheinmetall am Mittwoch mit. Die Gehäuse werden in Mobilfunkstationen verbaut - sie seien sehr robust und könnten Wind und Wetter trotzen, so ein Konzernsprecher. An welchen Netzwerkausstatter die Gussgehäuse "in deutlich sechsstelliger Stückzahl" gehen und wo sie verwendet werden, wurde nicht mitgeteilt. Die Gehäuse sollen 2020 ausgeliefert werden.
Es ist der erste große Auftrag aus der Mobilfunkbranche für den Konzern, zuvor hatte das Unternehmen bestimmte Bauteile nur im kleinen Stil zugeliefert. Während die Rüstungssparte der Firma kräftig wächst, war der Kfz-Bereich zuletzt ein Sorgenkind, der Umsatz sank. Als Mobilfunk-Zulieferer könnte Rheinmetall künftig etwas unabhängiger werden von der globalen Autokonjunktur. Für die Kfz-Sparte sei der Auftrag ein "wichtiger Schritt in eine vollkommen neue und vor allem schnell wachsende sowie zukunftsträchtige Industrie", hieß es in der Mitteilung. Die Rheinmetall-Zentrale ist in Düsseldorf, die Autosparte hingegen sitzt in Neckarsulm./wdw/DP/jha
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).