ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Aktien von Novartis sind am Mittwoch nach der Veröffentlichung von Jahreszahlen und einem optimistischen Ausblick angesprungen. Zuletzt rückten sie in Zürich um 2,78 Prozent auf 85,92 Franken vor, was den höchsten Stand seit zwei Jahren bedeutete. Sie waren damit der Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI , der zeitgleich weniger stark um ein halbes Prozent stieg.

Der zum Monatswechsel scheidende Konzernchef Joseph Jimenez überzeugte die Anleger mit seinen Aussagen zum neuen Geschäftsjahr, in dem Novartis wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren soll. Nach drei eher mauen Jahren stellte er für 2018 beim vielbeachteten operativen Kernergebnis eine wechselkursbereinigte Steigerung im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Beim Umsatz rechnen die Schweizer mit einem Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich.

Der Ausblick auf 2018 dürfte nach Einschätzung von Analystin Laura Sutcliffe bei den Aktionären gut ankommen. Die Expertin der Privatbank Berenberg rechnet dennoch damit, dass die Investoren vor dem Chefwechsel eher vorsichtig bleiben werden. Sie dürften viele Fragen an Vasant Narasimhan haben, sobald dieser am 1. Februar das Ruder von Jimenez übernimmt. Fraglich sei etwa, wie er die Ziele angesichts eines erwarteten geschäftlichen Gegenwinds erreichen wolle.

Derweil hatte Novartis auch mit seinem operativen Ergebnis im Schlussquartal besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Experte Tim Anderson von Bernstein Research sprach hier angetrieben von neuen Produkten im Pharmageschäft von einem "starken Abschneiden", zu dem auch Alcon beigetragen habe. Mit einem Umsatzzuwachs von 4 Prozent im vergangenen Jahr kommt die Augenheilkundesparte langsam wieder in Gang.

Die Aktien von Novartis knüpften mit dem Kurssprung an ihre längerfristige Rally seit November 2016 an. Seit dem damals erreichten Zwischentief bei 67,40 Franken geht es für die Titel mehr oder weniger bergauf: gut 28 Prozent haben sie in dieser Zeit marktkonform aufgeholt. Durch den Kursgewinn konnten sie sich nun am Mittwoch oberhalb der 200-Tage-Linie absetzen, mit der sie in den vergangenen Tagen gerungen hatten. Diese gilt unter Charttechnikern als Indikator für den längerfristigen Trend./tih/ag