MÄRKTE USA/Etwas fester - Schuldenstreit und Daten im Fokus
Am 26. Mai 2023 um 15:44 Uhr
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Indizes tendieren am Freitag etwas fester, wobei die Sorgen um die Schuldenobergrenze noch immer nachhallen. Zuletzt hatten Bedenken belastet, dass die USA sich nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen würden. Nun gibt es allerdings Berichte, die auf Fortschritte in den Gesprächen zwischen Präsident Joe Biden und dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hindeuten.
Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,4 Prozent auf 32.893 Punkte, der S&P-500 steigt um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent.
Während Finanzministerin Janet Yellen sagte, dass den USA bereits am 1. Juni das Geld ausgehen könnte, gehen andere Prognosen davon aus, dass die Regierung noch bis Mitte des Monats Zeit hat. "Ich denke, dass wir alle Mitte Juni aufatmen können, auch wenn das Marktumfeld bis dahin wahrscheinlich zunehmend volatil sein wird", sagt Kristina Hooper, Chief-Global-Market-Strategin bei Invesco: "Sobald sich dieses Drama gelegt hat, werden sich alle Augen wieder auf die Zentralbanken richten."
Hierzu hat es am Freitag wichtige Daten gegeben. Denn zusammen mit den Persönlichen Ausgaben und Einnahmen wurde der PCE-Deflator bekannntgegeben, das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß. Er fiel etwas höher aus als erwartet und befeuert so die Fantasie auf mehr Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.
Dollar schwächelt
Der Dollar hat einen Teil seiner Tagesverluste mit dem höheren PCE-Deflator wieder aufgeholt. Dennoch büßt er noch leicht ein. Laut den Devisenanalysten der Unicredit wird der Greenback leicht belastet von den Fortschritten bei den Verhandlungen im US-Schuldenstreit. Damit verliere der Dollar etwas an Zuspruch als Fluchtwährung in Krisenzeiten.
Die Ölpreise legen zu, befeuert von der Erwartung möglicher Produktionssenkungen, wenn die Opec+ sich kommende Woche treffen wird. Im Verlauf der Woche hatte der saudische Energieminister, Prinz Abdulaziz bin Salman, Marktteilnehmer davor gewarnt, auf einen fallenden Ölpreis zu setzen. Auch der leichtere Dollar stützt die Ölpreise.
Anleihen haben mit den Inflationsdaten ins Minus gedreht. Die Zehnjahresrendite steigt um 1,3 Basispunkte auf 3,83 Prozent.
KI bleibt Wachstumstreiber
Am Vortag hatte die Nasdaq von Aussagen des Chipherstellers Nvidia profitiert, der einen optimistischen Ausblick abgeliefert hat, befeuert vom Wachstum bei Künstlicher Intelligenz (KI). Nun legt die Aktie eines weiteren Mikrochip-Herstellers, Marvell Technology, zu, nachdem das Unternehmen ebenfalls erklärt hat, dass sich KI als wichtiger Wachstumsmotor herausgestellt habe. Marvell gewinnen 22 Prozent.
Der Bekleidungseinzelhändler Gap vermeldete für das erste Quartal einen geringeren Verlust als erwartet und eine Verbesserung der Bruttomargen. Die Aktie klettert um 9,4 Prozent.
Für die Titel von Workday geht es um 9,8 Prozent nach oben. Der Anbieter Cloud-basierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung übertraf mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen des Marktes.
Die Aktien von Costco Wholesale tendieren wenig verändert. Sowohl Gewinn als auch Umsatz der Großhandelskette lagen im dritten Geschäftsquartal leicht unter den Markterwartungen.
Marvell Technology Group Ltd hat sich auf die Entwicklung und Vermarktung von integrierten Kommunikations- und Speicherschaltungen für Hersteller von Hochgeschwindigkeitsnetzwerken, Festplatten und Unterhaltungselektronik spezialisiert. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Anwendungsbereiche: - Rechenzentren (40,7%): Systeme für künstliche Intelligenz, Datenspeichersysteme, Ethernet-Switches, Server, Verbindungssysteme usw.; - Unternehmensnetzwerke (23,1%): Router, Ethernet-Switches, drahtlose Zugangspunkte, Netzwerkausrüstung, Workstations usw. für Campus, kleine und mittlere Unternehmen; - Telekommunikationsnetzinfrastrukturen (18,3%): Zugangsmultiplexer, Ethernet-Switches, optische Transportsysteme, Router, drahtlose Funknetzzugangssysteme usw.; - Unterhaltungselektronik (11,9%): Breitband-Gateways und -Router, Spielkonsolensysteme, Heimdatenspeichersysteme, drahtlose Heimzugangspunkte, Personalcomputersysteme, Drucker und Empfangsterminals; - Automobil- und Industrieelektronik (6%): fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme, autonome Fahrzeugsysteme, eingebettete Netzwerksysteme, industrielle Ethernet-Switches, Videoüberwachungssysteme. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (11,7%), China (42%), Malaysia (6,6%), Thailand (6,6%), Singapur (5,6%), Taiwan (4,9%), Japan (4,4%), Finnland (3,2%), Philippinen (2,9%) und andere (12,1%).