Italienische Rüstungsfirma Leonardo will Panzerbündnis mit Rheinmetall
Am 12. Juni 2024 um 23:12 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der italienische Rüstungskonzern Leonardo peilt nach gescheiterten anderweitigen Verhandlungen laut einem Pressebericht nun ein Bündnis mit dem deutschen Rheinmetall-Konzern an. Die Wahl für einen Partner rund um ein modernes Kampfpanzersystem für die italienischen Streitkräfte sei auf Rheinmetall gefallen, schrieb die "Börsen-Zeitung" (Donnerstag) unter Berufung auf eigene Informationen. Zuvor waren entsprechende Gespräche von Leonardo mit dem deutsch-französischen Panzerbauer KNDS (Krauss-Maffei-Wegmann/Nexter) gescheitert. Die Politik in Europa fordert immer wieder eine stärkere Zusammenarbeit der europäischen Partner in Rüstungsprojekten, zuletzt pochte auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) darauf.
Leonardo ist ein Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtkonzern mit Sitz in Rom. Die Italiener besitzen knapp 23 Prozent der Anteile am deutschen Rüstungselektroniker Hensoldt, an dem auch der Bund mit gut einem Viertel beteiligt ist./men
Leonardo S.p.A. ist einer der europäischen Marktführer in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Verteidigungssystemen für die Luft- und Raumfahrt. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien auf: - Verteidigungssysteme (45,5%): Waffen, Radar, usw.; - Hubschrauber (28,7%): für zivile und militärische Zwecke; - Luftfahrtzubehör (17,8%): Flugzeuge usw; - Flugzeugkonstruktionen (3,9%); - Sonstiges (4,6%). Ende 2023 verfügt die Gruppe über 111 Produktionsstandorte in Italien (55), Europa (8), den Vereinigten Staaten (30) und anderen Ländern (18). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Italien (17,6%), Vereinigtes Königreich (10,8%), Europa (24,4%), Vereinigte Staaten (25,8%) und Sonstige (21,4%).