(Alliance News) - Die Verhandlungen zwischen Leonardo Spa und der deutsch-französischen Gruppe KNDS, die seit sechs Monaten versucht hatten, eine Allianz für die Produktion von Panzern und gepanzerten Infanteriefahrzeugen zu schließen, wie es in der am 13. Dezember letzten Jahres unterzeichneten Absichtserklärung vorgesehen war, sind gescheitert.
Am Dienstagnachmittag gab KNDS in einer Erklärung seines Vorstandsvorsitzenden Frank Haun den Abbruch der Verhandlungen bekannt, der später von Leonardo bestätigt wurde.
Ziel des Bündnisses war vor allem die Beteiligung von Leonardo an der Produktion künftiger Leopard 2A8 Panzer, die derzeit von KNDS-Tochtergesellschaften - vor allem der deutschen Krauss-Maffei Wegmann und der französischen Nexter, die Leclerc-Panzer produziert - hergestellt werden und die im Rahmen der Ausschreibung der italienischen Armee zum Ersatz der alten Ariete-Panzer von Oto Melara angeboten werden sollen. Ein Auftrag im Wert von potentiell 8 Milliarden Euro.
Leonardo hatte darum gebeten, den Turm mit Oto Melara und einige elektronische Komponenten und Zielsysteme zu produzieren, um den Leopard zu 'italienisieren'. Man war davon ausgegangen, dass der Wert des Auftrags 50:50 zwischen Deutschland und Italien aufgeteilt werden würde.
KNDS wollte jedoch die Konfiguration des Leopard nicht ändern, die Turmfertigung bei Kmw belassen und sich darauf beschränken, eher marginale Komponenten anzubieten. Dies war der Hauptgrund für die Trennung.
Das zweite Kapitel der Nicht-Zusammenarbeit mit KNDS hätte den neuen Infanteriepanzer (Aifv) betroffen, für eine andere Ausschreibung der Armee, um den alten Dardo zu ersetzen. Insgesamt hätten die beiden Aufträge einen Wert zwischen 15 und 20 Milliarden Euro, verteilt über mindestens zehn Jahre.
Das dritte Kapitel der hypothetischen Allianz wäre die Beteiligung von Leonardo am Bau des künftigen schweren europäischen Panzers, des 'Main Battle Tank' oder 'Main Ground Combat System' gewesen. Leonardo hätte eine Minderheitsrolle in einem von Frankreich und Deutschland geförderten Projekt gehabt.
Laut Il Sole 24 Ore prüft Leonardo bereits alternative Optionen, wobei die konkreteste eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Riesen Rheinmetall ist, der seit langem an den reichen Aufträgen der Armee interessiert ist. Rheinmetall stellt den Panzer Panther und den leichten Panzer Lynx her.
Die Aktie von Leonardo fällt um 2,4% auf 22,75 EUR pro Aktie.
https://www.ilsole24ore.com/art/difesa-rottura-negoziato-leonardo-e-knds-l-alleanza-carri-armati-AG67tNW
Von Giuseppe Fabio Ciccomascolo, leitender Reporter von Alliance News
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