Die KION Group hat angekündigt, dass sie ihr Angebot an Wasserstoffantrieben ausbaut. Der globale Intralogistikkonzern wird bald eigene Brennstoffzellensysteme für seine Flurförderzeuge entwickeln und produzieren. Das Unternehmen wird mehr als 11 Millionen in diese Technologie investieren.

Die KION Group plant, im Frühjahr 2023 ein eigenes 24-V-Brennstoffzellensystem für Lagertechnikgeräte auf den Markt zu bringen. Die Vervollständigung des Brennstoffzellenportfolios wird voraussichtlich in den kommenden Jahren folgen. Das bedeutet, dass die KION Marken ihren Kunden bald alles aus einer Hand anbieten können: den Stapler, die Brennstoffzellen und den dazugehörigen Service.

Der Konzern plant, noch in diesem Jahr die ersten Gabelstapler mit eigenen Brennstoffzellensystemen auszuliefern. Einfach und praktisch, schnell und sauber: Die Vorteile der Brennstoffzellentechnologie sind vielfältig. Das Energiesystem erzeugt während des Betriebs keine Emissionen und ist daher ideal für den Einsatz in Lagerhallen.

Wenn der Wasserstoff zudem aus regenerativen Quellen stammt, z.B. Biogas oder Elektrolyse aus Sonnen- oder Windenergie, ist er klimaneutral. Ein weiterer Vorteil des Energiesystems kommt bei einem Tankstopp an der Wasserstofftankstelle zum Tragen: Das vollständige Auffüllen des Tanks dauert nur ein bis drei Minuten. Dies trägt dazu bei, Unterbrechungen zu minimieren und die Verfügbarkeit von Gabelstaplern zu erhöhen - ein massiver Vorteil für den Mehrschichtbetrieb und für große Flotten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sie keine giftigen Säuren oder andere Schadstoffe enthalten, ein echtes Plus nicht nur im Hinblick auf das Recycling, sondern auch für den täglichen Betrieb. Das macht den Brennstoffzellenantrieb zum Beispiel zu einer attraktiven Alternative zu einer Bleibatterie, insbesondere in hygienekritischen Branchen wie der Pharma- und Lebensmittelindustrie. Wasserstoffproduktion am Standort Aschaffenburg: Neben der Entwicklung und Produktion von Brennstoffzellensystemen baut der Konzern am Standort Aschaffenburg auch eine eigene Wasserstoffproduktion auf.

Die Bauarbeiten für eine staatlich geförderte Wasserstofftankstelle mit Elektrolyseur sind nahezu abgeschlossen. Nach Abschluss der Bauarbeiten für die Wasserstoffinfrastruktur werden 21 Hybrid-Brennstoffzellensysteme in Betrieb genommen, die einen Großteil der derzeit am Standort eingesetzten Gabelstapler mit Verbrennungsmotor ersetzen werden. Jahrzehntelange Erfahrung mit dieser Energiequelle: Die Marken der KION Group haben schon früh erkannt, dass die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie ein erhebliches Potenzial für die Intralogistik bieten kann.

Die KION Tochtergesellschaft Linde Material Handling GmbH (Linde MH) beschäftigt sich bereits seit 1997 intensiv mit dieser vielschichtigen Technologie und hat 2010 mit der Serienproduktion der ersten Stapler mit dieser Technologie begonnen. Heute bietet Linde MH eines der breitesten Portfolios an Flurförderzeugen mit Brennstoffzellenantrieb auf dem Markt an. Rund 80% aller Modelle sind mit dieser zukunftsweisenden Antriebstechnologie erhältlich, darunter Hubwagen, Schlepper oder Schubmaststapler und Gegengewichtsstapler.

Auch im Produktportfolio der KION Tochtergesellschaft STILL GmbH ist die Technologie seit vielen Jahren ein fester Bestandteil. Für seine Kunden führt das Unternehmen seit 2003 regelmäßig Wasserstoffprojekte für verschiedene Staplertypen durch. Für einen Kunden in Frankreich betreibt STILL derzeit eine der größten europäischen Flotten von Gabelstaplern mit Wasserstoffantrieb.

Die KION Tochter STILL ist zudem eine Partnerschaft mit der Hydrogentle GmbH eingegangen, um ihre Kunden in Sachen Brennstoffzellentechnologie besser beraten und unterstützen zu können. Ziel der Partnerschaft ist die Planung spezieller Anlagenbauprojekte, die Erstellung von Machbarkeitsanalysen und die Beratung der Kunden zum Thema Wasserstoffinfrastruktur, von ersten Gesprächen bis hin zur Lieferung einer kompletten Wasserstoffinfrastruktur zur Betankung von Flurförderzeugen. Brennstoffzellentechnologie in Flurförderzeugen: In Brennstoffzellensystemen wird die Energie durch eine chemische Reaktion zwischen Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2) gewonnen, die eine kompakte Lithium-Ionen-Batterie speist.

Diese Hybridkombination treibt den Gabelstapler an, indem sie die Antriebs- und Hubmotoren mit Energie versorgt. Die Brennstoffzelle erzeugt die für den Betrieb des Gabelstaplers erforderliche elektrische Energie direkt an Bord. Die einzigen Nebenprodukte, die bei der "kalten Verbrennung" entstehen, sind Wärme, Wasserdampf und reines Wasser.