NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert ist die Wall Street in den Freitag gestartet. Teilnehmer sprechen von einem nervösen Geschäft inmitten immer neuer Meldungen rund um den Krisenherd Ukraine. Zuletzt wurde berichtet, dass die prorussischen Rebellen in Donezk nach eigenen Angaben damit begonnen haben, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Dies könnte der Vorwand für Russland sein, in die Ukraine einzufallen. Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 34.244 Punkte, der S&P-500 wie der Nasdaq-Composite zeigen sich kaum verändert.

Zuvor hatte für etwas Entspannung gesorgt, dass es ein Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Amtskollege Sergei Lawrow Ende kommender Woche geben soll. Die Verletzung der Waffenruhe in der Ostukraine hatte bereits am Vortag Unruhe an die Börsen gebracht. Auch hatte das Weiße Haus wieder vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine gewarnt.

Ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland könnte die erhöhte Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften verlängern, da die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen unterbrochen werde, so Hani Redha, Portfoliomanager bei Pinebridge Investments. Russland ist einer der weltweit größten Öllieferanten, der größte Weizenexporteur und ein wichtiger Produzent von Metallen wie Palladium, Aluminium und Nickel.

"Die Inflation ist wirklich die große Frage, die bestimmen wird, wie sich die Märkte entwickeln", sagt Redha. Er geht davon aus, dass die Märkte volatil bleiben werden, da die Anleger versuchen zu beurteilen, wie die Zentralbanken auf die gestiegenen Preise und die Entwicklung des Ukraine-Konflikts reagieren werden.

Der Ölpreis steht erneut unter Druck, weil eine Einigung mit dem Iran in den Atomverhandlungen zusätzlich Öl auf den Weltmarkt pumpen würde. Der Goldpreis gibt nach seinem kräftigen Anstieg am Donnerstag nur ein wenig nach und bleibt demzufolge auf hohem Niveau. Am Anleihemarkt wird mit den akuellen Meldungen zur Ostuktraine gekauft, die Renditen geraten unter Druck. Auch der Dollar als sicherer Hafen wird nachgefragt, der Dollarindex steigt um 0,2 Prozent.


   Intel mit Prognose leichter 

Die Intel-Aktie reagiert mit Abschlägen auf Aussagen des Chipriesen auf einem Treffen mit Investoren. Der Kurs gibt 3,6 Prozent nach, weil den Anlegern gut offenbar nicht gut genug war. Intel-Finanzchef David Zinsner hatte einen Gewinn und Umsatz für das Gesamtjahr in Aussicht gestellt, die beide etwas über den bislang kursierenden Analystenschätzungen liegen. Zudem kündigte er eine "leicht "negative Entwicklung beim Cashflow an.

Für Shake Shack geht es um über 9,8 Prozent steil nach unten. Die Restaurantkette hat den Markt auf schwächer als erwartet ausfallende Umsätze im laufenden Quartal eingestellt und von einem Umsatzausblick für das Gesamtjahr wegen noch bestehender Pandemie-Unsicherheiten ganz abgesehen. Das Ergebnis im zurückliegenden Quartal ist derweil besser als erwartet ausgefallen, gleichwohl war es noch negativ.

Der Multimedia-Spielehersteller Roku übertraf zwar mit den Zahlen im Berichtsquartal die Erwartungen und auch mit dem Neukundenwachstum, sorgt aber mit dem Umsatzausblick für eine herbe Enttäuschung. Roku begründet dies mit anhaltenden Problemen in der Lieferkette. Der Kurs knickt um 23 Prozent ein.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.243,77      -0,2%        -68,26          -5,8% 
S&P-500              4.381,72      +0,0%          1,46          -8,1% 
Nasdaq-Comp.        13.718,39      +0,0%          1,67         -12,3% 
Nasdaq-100          14.181,55      +0,1%          9,82         -13,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  1,46       -0,5          1,47           73,1 
5 Jahre                  1,82       -2,3          1,84           56,1 
7 Jahre                  1,92       -1,6          1,93           47,5 
10 Jahre                 1,94       -2,6          1,96           42,6 
30 Jahre                 2,27       -2,7          2,30           37,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:33 Uhr  Do, 17:32 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1344      -0,2%        1,1368         1,1368   -0,2% 
EUR/JPY                130,51      -0,1%        130,85         130,72   -0,3% 
EUR/CHF                1,0443      -0,1%        1,0467         1,0460   +0,7% 
EUR/GBP                0,8341      -0,0%        0,8344         0,8343   -0,7% 
USD/JPY                115,04      +0,1%        115,08         115,00   -0,1% 
GBP/USD                1,3599      -0,1%        1,3624         1,3625   +0,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3234      -0,2%        6,3223         6,3336   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             40.349,19      -0,9%     40.607,28      41.908,65  -12,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               89,63      91,76         -2,3%          -2,13  +19,7% 
Brent/ICE               90,93      92,97         -2,2%          -2,04  +17,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.896,78   1.898,52         -0,1%          -1,75   +3,7% 
Silber (Spot)           23,96      23,83         +0,5%          +0,13   +2,8% 
Platin (Spot)        1.081,92   1.092,33         -1,0%         -10,41  +11,5% 
Kupfer-Future            4,53       4,52         +0,3%          +0,01   +1,6% 
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February 18, 2022 09:45 ET (14:45 GMT)