DAX weiter eng an der 16.000er Marke erwartet

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer Fortsetzung des impulslosen Handels an den europäischen Aktienbörsen rechnen Händler am Mittwoch. Der DAX wird weiterhin eng an der 16.000er Marke erwartet. Auch im Euro-Stoxx-50 sieht es vorbörslich nur nach geringen Ausschlägen aus. Weder von den Vorlagen noch vom Zins- oder Währungsumfeld kommen stärkere Impulse.

"Der DAX trotz weiterhin allen Widrigkeiten", sagt Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf die schwierigen Konjunkturaussichten. Schwache chinesische Exporte zeigten einmal mehr, wie sehr die Weltwirtschaft aktuell abflaue. Die globalen Handelsvolumina seien so gering wie lange nicht, Unternehmen investierten angesichts einer drohenden Rezession weniger und die Privathaushalte sparten vor dem Hintergrund der hohen Inflationsraten.

Von anderer Seite heißt es, der Markt gehe vor den Großereignissen der kommenden Woche immer mehr in Deckung. Denn immerhin sind es nur noch sieben Tage bis zur mit Spannung erwarteten Zinsentscheidungen der US-Notenbank. Danach tagt auch noch die EZB und zum Schluss kommender Woche steht der Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen an. Neue Positionierungen durch Großanleger sind davor nicht mehr zu erwarten.

Gestützt werden die Kurse unter anderem von der Erwartung, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Leitzinsen nicht weiter erhöht. Mit besonderem Interesse wird deshalb zunächst nach Kanada geblickt. Die dortige Notenbank wird am Nachmittag ihre Zinsentscheidung bekanntgeben.

  Starke Zahlen von Inditex 

Kräftig steigende Kurse deuten sich vorbörslich beim spanischen Fashion-Konzern Initex an. Der Gewinn ist im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs um 54 Prozent gestiegen. Mit 1,17 Milliarden Euro lag der Nettogewinn etwa 20 Prozent über den Schätzungen der Analysten.

Als gut werden die Jahreszahlen von Österreichs Stahlhersteller Voestalpine im Handel bezeichnet. Das EBITDA lag mit 2,29 Milliarden Euro über Erwartung. Zwar lag es leicht unter dem Vorjahresergebnis, dies war aber durch Sondereffekte nach oben getrieben worden. Diskutiert werden dürfte im Tagesverlauf hauptsächlich über den Ausblick, der weiter als vorsichtig gewertet wird und von einer Abschwächung der Nachfrage ausgeht.

  China bekommt Gegenwind von Pirelli 

Die Aktien von Pirelli dürften am Mittwoch weiter im Fokus stehen, nachdem sich der Unternehmenschef um Hilfe seiner Regierung gegen den eigenen Großaktionär Sinochem aus China bemüht hat. Pirelli-CEO Marco Tronchetti Provera verwies auf zerrüttete Beziehungen und steigende Einflussnahme der Chinesen, die rund 37 Prozent halten. "Die Entwicklung wird genau beobachtet, da die chinesischen Übernahmen europäischer Firmen immer kritischer gesehen werden und in neuen EU-Gesetzen enden könnten", kommentiert ein Händler. Auch deutsche Namen wie Kion, Kuka und die laufende Diskussion um den Hamburger Hafen könnten dann davon betroffen sein.

  Rohstoffwerte könnten schwache China-Daten ignorieren 

Die schwächeren Daten zur chinesischen Handelsbilanz könnten am Mittwoch von den Rohstoffwerten ignoriert werden. Zwar gaben die Exporte deutlicher als erwartet nach, was als Zeichen einer schwächeren Nachfrage durch die Weltwirtschaft interpretiert werden kann. Die Importe gingen jedoch weniger als befürchtet zurück, was für Rohstoffproduzenten eine eher gute Nachricht ist.

Am Morgen legen die Basismetalle Kupfer und Zink wieder zu, da es Hoffnungen auf weitere geldpolitische Lockerungen in China gibt. Dort haben die Behörden bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Banken angewiesen, den Einlagesatz zu senken. Dies werde als Vorbote einer Zinssenkung gesehen, heißt es dazu von der ANZ. Dies wiederum stütze den Immobilien- und Bausektor, der einer der größten Nachfrager für Eisen und Stahl sei, heißt es von SDIC Essence Futures.

=== 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:29 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0682        -0,1%     1,0695         1,0692   -0,2% 
EUR/JPY           148,86        -0,3%     149,35         149,38   +6,1% 
EUR/CHF           0,9699        -0,1%     0,9708         0,9708   -2,0% 
EUR/GBP           0,8605        -0,1%     0,8610         0,8613   -2,8% 
USD/JPY           139,30        -0,2%     139,64         139,71   +6,2% 
GBP/USD           1,2419        -0,0%     1,2421         1,2413   +2,7% 
USD/CNH           7,1320        +0,0%     7,1303         7,1345   +3,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.944,42        -0,4%  27.045,96      25.947,83  +62,3% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,35        71,74      -0,5%          -0,39  -10,6% 
Brent/ICE          75,74        76,29      -0,7%          -0,55   -9,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.963,19     1.963,52      -0,0%          -0,33   +7,6% 
Silber (Spot)      23,55        23,63      -0,3%          -0,08   -1,8% 
Platin (Spot)   1.040,95     1.036,50      +0,4%          +4,45   -2,5% 
Kupfer-Future       3,76         3,77      -0,2%          -0,01   -1,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: [e-mail]

DJG/hru/err

(END) Dow Jones Newswires

June 07, 2023 02:16 ET (06:16 GMT)