Global Infrastructure Partners (GIP) mit Sitz in den USA führt Sondierungsgespräche mit der italienischen Schifffahrtsgruppe MSC über eine mögliche Investition in den GIP-Eisenbahnbetreiber Italo, berichteten zwei italienische Zeitungen am Samstag.

Der Infrastrukturfonds kaufte Italo, das unter anderem die beliebte Strecke Rom-Mailand betreibt, im Jahr 2018 für rund 2 Milliarden Euro (1,94 Milliarden Dollar), aber in den letzten Monaten sind Gespräche über einen möglichen Verkauf des Hochgeschwindigkeitszugbetreibers aufgekommen.

Sowohl MSC als auch GIP erklärten, dass sich die Unternehmen grundsätzlich nicht zu Medien- oder Marktspekulationen äußern.

Die Zeitung La Stampa berichtet unter Berufung auf "Finanzquellen", dass GIP die Gründung eines Investmentvehikels erwägt, in das der Fonds die Hälfte der Mittel reinvestieren könnte, während die andere Hälfte von MSC getragen würde, die von der Familie Aponte kontrolliert wird.

Der Deal würde Italo ohne Schulden mit 4 Milliarden Euro bewerten, so die Zeitung.

Auch Il Sole 24 Ore berichtete über die Gespräche.

Ein mögliches Geschäft könnte Italo in den Gütertransportsektor expandieren lassen, aber die Machbarkeit und das Wachstumspotenzial eines solchen Vorhabens würden noch analysiert, so die Zeitungen weiter.

Quellen hatten zuvor gegenüber Reuters erklärt, dass GIP an einem Verkauf von Italo interessiert sei, der Plan aber wegen der Marktturbulenzen aufgrund des Ukraine-Krieges und des Regierungswechsels in Italien nach den Wahlen am 25. September auf Eis gelegt worden sei. ($1 = 1,0289 Euro) (Berichterstattung durch Agnieszka Flak; Bearbeitung durch Clelia Oziel)