FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank sieht sich mit einer deutlichen Belastung ihrer polnischen Tochter M-Bank konfrontiert. Wie das im MDAX notierte Institut mitteilte, erwartet die M-Bank eine Ertragsbelastung von umgerechnet 210 bis 290 Millionen Euro, die sich in entsprechender Höhe im operativen Ergebnis des Mutterkonzerns niederschlägt. An ihrem Ziel für den Nettogewinn von über 1 Milliarde Euro im Gesamtjahr hält die Commerzbank gleichwohl fest.

Der Grund für die Ertragsbelastung bei der M-Bank ist die gesetzliche Möglichkeit in Polen, bei privaten Immobilienfinanzierungen Zins- und Tilgungszahlungen zu stunden. Bis Ende 2023 können private Kreditnehmer in Polen bis zu acht Mal ihre monatlichen Ratenzahlungen für laufende Hypothekenkredite aussetzen. Die M-Bank geht davon aus, dass 60 bis 80 Prozent der berechtigten Darlehensnehmer davon Gebrauch machen werden. Die Commerzbank will rechtliche Schritte prüfen.

"Angesichts der weiterhin guten Entwicklung unseres operativen Geschäfts rechnen wir für das Gesamtjahr nach wie vor mit einem Konzernergebnis von mehr als 1 Milliarde Euro", sagte Finanzvorständin Bettina Orlopp laut Mitteilung. "Diese Prognose setzt allerdings voraus, dass es nicht zu einer deutlichen Verschlechterung der konjunkturellen Lage kommt und keine wesentliche Erhöhung der Vorsorge für das Schweizer-Franken-Portfolio der M-Bank erforderlich sein wird."

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July 15, 2022 09:20 ET (13:20 GMT)