LONDON (dpa-AFX) - Das US-Analysehaus Bernstein Research hält die Bedeutung der Finanzsparten der großen Automobilkonzerne für unterschätzt. Die Bewertung der Autobranche sei, nach zwei Jahren stiefmütterlicher Behandlung durch die Anleger, inzwischen auf einen historischen Tiefststand abgesackt, schrieb Analyst Max Warburton in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie. Er hält die Aktien der Autokonzerne für geradezu billig.

Es gebe unterschiedliche Ansätze, seine These zu untermauern, so der Experte weiter. Er entschied sich in seiner aktuellen Studie dafür zu zeigen, wie wertvoll das Finanzdienstleistungsgeschäft von Daimler, BMW, VW & Co ist - und wie günstig im Umkehrschluss die Aktien, wenn man den Spartenwert herausrechnet.

Setze man schlicht den anderthalbfachen Buchwert an, ergebe sich bei Daimler ein Wert der Finanzdienstleistungen je Aktie von 17 Euro - gut 30 Prozent des aktuellen Xetra-Niveaus der Aktie. Den Wert der BMW-Finanzsparte kalkuliert er auf 34 Euro je Anteil (42 Prozent) und jenen der Finanzdienstleistungsaktivitäten von VW auf 82 Euro (fast 61 Prozent). Könne nur ein Hersteller überzeugt werden, seine Sparte an der Börse zu notieren, würde dies die Wahrnehmung massiv ändern. Leider sei damit nicht zu rechnen, so Warburton./ag/mis/men