Streit um Gebühren: Amazon UK verbannt Visa-Kreditkarten
Am 17. November 2021 um 12:58 Uhr
Teilen
LONDON (awp international) - Der Online-Gigant Amazon will in Grossbritannien künftig keine Zahlungen mehr mit Visa-Kreditkarten akzeptieren. Das kündigte das Unternehmen am Mittwoch in einer E-Mail an seine Kunden an. Grund seien "die hohen Gebühren, die Visa für die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen verlangt", so das Schreiben. In einer Amazon-Mitteilung, aus der die BBC zitierte, hiess es zudem, die Transaktionskosten sollten durch den technologischen Fortschritt eigentlich sinken, sie blieben aber hoch oder würden sogar steigen.
Vom 19. Januar an seien daher nur noch Zahlungen mit EC-Karten von Visa und den Kreditkarten anderer Anbieter möglich, hiess es in der E-Mail weiter. Amazon-Kunden wurden aufgefordert, ihre Zahlungsart zu ändern. Nicht betroffen von dem Bann sind hingegen Visa-Kreditkarten, die in einem anderen Land ausgestellt wurden.
Das Kreditkartenunternehmen reagierte mit Unverständnis. "Wir sind sehr enttäuscht, dass Amazon damit droht, die Auswahl der Verbraucher in Zukunft einzuschränken", sagte ein Visa-Sprecher. Dabei gebe es keine Gewinner. Visa verbinde eine lange Beziehung mit Amazon und man werde weiter an einer Lösung arbeiten, damit Kunden ihre Kreditkarten auch in Zukunft bei Amazon nutzen könnten, so der Sprecher weiter./cmy/DP/ngu
Amazon.com, Inc. ist einer der Weltmarktführer im Online-Vertrieb von Produkten an die breite Öffentlichkeit. Der Konzern betreibt auch einen Marktplatz, auf dem Privatpersonen und Vertriebsunternehmen ihre Kauf- und Verkaufstransaktionen für Waren und Dienstleistungen abwickeln können. Die Tätigkeit ist auf drei Produkt- und Dienstleistungsfamilien ausgerichtet: - Elektronik- und Computerprodukte: Spielzeug, Kameras, Computer, Laptops und Peripheriegeräte, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Lesegeräte, drahtlose Kommunikationsprodukte usw. Amazon.com bietet auch Küchen- und Gartengeräte, Kleidung, Schönheitsprodukte, etc. an; - Kulturprodukte: Bücher, Musikprodukte, Videospiele und DVDs; - Sonstiges: vor allem Internetschnittstellen und Anwendungsentwicklungsdienste. Der Nettoumsatz teilt sich nach Einnahmequellen in den Verkauf von Dienstleistungen (55,5%) und den Verkauf von Produkten (44,5%) auf. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (68,8%), Deutschland (6,5%), Großbritannien (5,9%), Japan (4,5%) und Sonstige (14,3%).