FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte bauen bis Mittwochmittag die Verluste aus. Die Sorge, dass die Zinssenkungsspekulationen am Markt zu weit gelaufen sind, sorgt weiter für Unruhe. Deutlich wird dies an den zuletzt wieder gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten, ein Trend, der sich am Mittwoch tendenziell fortsetzt. Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 16.592 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,2 Prozent auf 4.457 nach unten. Der Euro wertet ab auf 1,0920 Dollar.

In dem Umfeld gewinnen Konjunkturdaten wieder an Gewicht und sorgen vor Nervosität. Die Veröffentlichung des ISM-Index aus den USA für das verarbeitende Gewerbe im Dezember sowie den JOLTS-Arbeitsmarktdaten im weiteren Verlauf könnte daher durchaus für Bewegung an den Börsen sorgen. Noch wichtiger wird allerdings das Protokoll der Fed-Offenmarktsitzung von Mitte Dezember am Abend werden - Anleger erhoffen sich hier weitere Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik in den USA.


   Märkte preisen US-Zinssenkung im März nur noch mit 85 Prozent ein 

Derweil hat die Revision der Zinssenkungsfantasie bereits begonnen. An den Märkten wird eine Zinssenkung in den USA für März laut der Deutschen Bank nun nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent eingepreist. Zum Jahreswechsel habe diese Schätzung noch bei 100 Prozent gelegen. Mit Blick auf die EZB preisen die Märkte nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 59 Prozent eine März-Zinssenkung ein nach 71 Prozent am vergangenen Donnerstag.

Beachtet wird daher auch die Rede des Präsidenten der Federal Reserve aus Richmond, Tom Barkin, am Nachmittag. Barkin ist 2024 stimmberechtigt im Fed-Offenmarktausschuss. Von Unternehmensseite bleibt es weiter ruhig.

"Die Unsicherheit ist zurück. Der Trend von Ende Dezember hat sich gestern zum Jahresstart beschleunigt", heißt es beim Vermögensverwalter QC Partners. Die Volatilitätsindizes steigen wieder an. 6-Wochenhochs bei VDAX-NEW und VSTOXX seien an sich nichts Besonderes. Angesichts der beeindruckenden Kursgewinne zum Jahresende zeigten sie aber, dass Börsianer im Jahr 2024 nun mit einem Ende des ruhigen Marktes rechneten.


   Airbus will BDS-Sparte von Atos übernehmen - Aktien fallen 

Nach anfänglichen Gewinnen liegen Atos in der Zwischenzeit mehr als 6 Prozent hinten. Für Bewegung sorgt die Nachricht, dass Airbus (-2,1%) über den Erwerb der Big-Data- und Cyber-Sicherheitssparte (BDS) von Atos verhandelt. Das Gebot soll ein Volumen von 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro haben, was Atos-Anlegern als zu niedrig erscheint. Die Airbus-Aktionäre sind allerdings ebenfalls verstimmt: Wie die Citigroup anmerkt, müsse der Markt erst überzeugt werden, dass es eine gute Idee sei, den Bereich zu übernehmen, anstatt die entsprechenden Dienstleistungen einfach einzukaufen.

Mit Beginn des Aktienrückkaufprogramms 2024 geht es für die Aktie der Deutschen Telekom gegen den Trend um 1,6 Prozent nach oben. Für den zinssensiblen Technologiesektor geht es um 1,5 Prozent nach unten, nach stärker geben Rohstoffwerte (-2,1%) nach. Auto1 verlieren 3,2 Prozent - laut Händlern soll Morgan Stanley die Aktie mit "Underweight" eingestuft haben.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.457,29        -1,2%        -55,52          -1,4% 
Stoxx-50                4.070,50        -0,5%        -21,48          -0,6% 
DAX                    16.591,61        -1,1%       -177,75          -1,0% 
MDAX                   26.344,61        -1,8%       -493,73          -2,9% 
TecDAX                  3.277,53        -1,4%        -47,06          -1,8% 
SDAX                   13.535,93        -2,1%       -285,26          -3,0% 
FTSE                    7.656,51        -0,8%        -65,01          -0,2% 
CAC                     7.417,43        -1,5%       -113,43          -1,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,06                      -0,00          -0,51 
US-Zehnjahresrendite        3,97                      +0,04          +0,09 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 8:25 Uhr  Di, 17:30 Uhr  % YTD 
EUR/USD                   1,0928        -0,1%        1,0957         1,0957  -1,1% 
EUR/JPY                   156,18        +0,5%        156,01         155,36  +0,4% 
EUR/CHF                   0,9324        +0,2%        0,9327         0,9290  +0,5% 
EUR/GBP                   0,8654        -0,2%        0,8669         0,8681  -0,2% 
USD/JPY                   142,93        +0,6%        142,38         141,80  +1,5% 
GBP/USD                   1,2629        +0,1%        1,2630         1,2623  -0,7% 
USD/CNH (Offshore)        7,1569        +0,1%        7,1490         7,1483  +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                42.253,72        -6,1%     45.297,81      45.222,66  -3,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  70,33        70,38         -0,1%          -0,05  -2,3% 
Brent/ICE                  76,02        75,89         +0,2%          +0,13  -1,4% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  32,24        30,28         +6,5%          +1,97  -5,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             2.043,58     2.058,83         -0,7%         -15,25  -0,9% 
Silber (Spot)              23,26        23,73         -2,0%          -0,47  -2,2% 
Platin (Spot)             973,15       986,00         -1,3%         -12,85  -1,9% 
Kupfer-Future               3,84         3,88         -1,0%          -0,04  -1,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 03, 2024 07:29 ET (12:29 GMT)