Ehemalige CBS-Aktionäre können Shari Redstone wegen der Fusion von Viacom und CBS verklagen

Ein Richter in Delaware sagte am Mittwoch, dass ehemalige CBS-Aktionäre eine Klage anstrengen können, in der sie Shari Redstone, die Tochter des verstorbenen Medienmagnaten Sumner Redstone, beschuldigen, das Unternehmen zu einer unfairen Fusion gedrängt zu haben, aus der ViacomCBS Inc. hervorging.

Vizekanzler Joseph Slights vom Delaware Chancery Court entschied vier Wochen, nachdem er ehemaligen Viacom-Aktionären erlaubt hatte, ähnliche Ansprüche geltend zu machen.

In einer 157-seitigen Entscheidung sagte Slights, es sei vernünftig, daraus zu schließen, dass der Fusionsprozess nicht fair gewesen sei und CBS für Viacom "erheblich" zu viel bezahlt habe.

Redstones National Amusements Inc. kontrollierte etwa 80 % der Stimmrechte sowohl von Viacom als auch von CBS, obwohl sie nur etwa 10 % der jeweiligen Aktien besaß.

Slights sagte, die Behauptungen der Kläger "lassen den begründeten Schluss zu, dass die Übernahme von Viacom durch CBS nicht nur durch die Bedenken von Frau Redstone hinsichtlich der Lebensfähigkeit von Viacom motiviert war, sondern auch durch ihren Wunsch, NAI nach der Konsolidierung zu verkaufen".

Er sagte, die Beweise legten nahe, dass die CBS-Direktoren der Fusion zugestimmt haben könnten, um Redstone zu beschwichtigen", die eine hartnäckige Entschlossenheit hatte, dieses Geschäft so oder so zustande zu bringen".

Die Anwälte von Redstone, den ehemaligen CBS-Direktoren und den Aktionären reagierten nicht sofort auf Bitten um Stellungnahme.

Redstone ist nicht geschäftsführender Vorsitzender des in New York ansässigen Unternehmens ViacomCBS, zu dem die Fernsehsender CBS, CBS News, Showtime, Comedy Central, MTV, Nickelodeon und das Filmstudio Paramount gehören.

Die Fusion folgte auf erfolglose Fusionsversuche in den Jahren 2016 und 2018. Sumner Redstone hatte die Unternehmen Anfang 2006 aufgeteilt. Er starb im August im Alter von 97 Jahren.

In einer Fußnote zitierte Slights aus "A Dance with Dragons", einem Roman von George R.R. Martin aus dem Jahr 2011, von dem einige seiner Werke in der HBO-Blockbuster-Serie "Game of Thrones" adaptiert wurden.

Er sagte, dass die konkurrierenden Ansprüche der CBS- und Viacom-Aktionäre auf Unfairness an das Sprichwort des Autors erinnern: "Ein faires Geschäft macht beide Seiten unglücklich. Ob sich das Sprichwort hier bewahrheitet, wird sich zeigen.

Der Fall lautet In re CBS Corp Stockholder Class Action and Derivative Litigation, Delaware Chancery Court, No. 2020-0111.