Bloomberg übermittelte die Nachricht: Ein Händler setzte aggressiv darauf, dass die Rendite der US-10-Jahresanleihe von 4% gestern und sogar 3,91% früher am Tag auf 4,15% steigen würde. Damit ein solches Ereignis eintritt, müsste der US-Arbeitsmarktbericht stark genug sein, sodass der Markt befürchtet, die Fed könnte die Senkung ihrer Leitzinsen verzögern. Tatsächlich hat die US-Notenbank die Anleger davor gewarnt, zu optimistisch in Bezug auf die Inflation und damit auf das Tempo der Lockerung ihrer Geldpolitik zu sein. Wenn die makroökonomischen Daten zu gut sind, könnten die Bemühungen zur Eindämmung der Preissteigerungen länger als erwartet aufrechterhalten werden.

10 Mio. Dollar zu holen?

Der Rückgang der Aktienmärkte in den letzten Tagen resultiert aus einer Neuausrichtung der Zinserwartungen. Ende 2023 lag die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung der Fed bereits im März bei 90%. Diese Prozentzahl fiel gestern auf 72%, nach starken Indikatoren auf dem Arbeitsmarkt, und sogar auf 60% heute Morgen, in Erwartung der Nachmittagsstatistik. Es ist daher nicht unlogisch, dass sich Trader absichern, indem sie einen Anstieg der Renditen und damit einen Rückgang der Anleihen befürchten (die beiden Merkmale bewegen sich auf dem Anleihenmarkt in entgegengesetzte Richtungen). Dennoch hat das Ausmaß der Wette (15 Basispunkte Verschiebung) viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Bloomberg weist darauf hin, dass die Order die sogenannten "Friday Week One"-Optionen auf die 10-jährige US-Anleihe betraf, die oft zur Absicherung von Positionen bei spezifischen Risikoereignissen verwendet werden. Die Finanzagentur fügt hinzu, dass der Trade 10 Mio. Dollar einbringen könnte, wenn die Rendite der 10-Jahresanleihe im Laufe des Tages auf 4,20% steigen würde.

Große Abweichungen

Die Markterwartungen für diesen Nachmittag sind sehr unterschiedlich. Der Konsens liegt bei 168.000 neuen Arbeitsplätzen im Dezember in den USA, nach 199.000 im November. Doch es wird gemunkelt, dass die Zahl eher bei 185.000 liegen könnte. Einige Prognostiker gehen sogar noch höher. Ähnliche Divergenzen gibt es bei der Arbeitslosenquote, die mit rund 3,7% erwartet wird, was in etwa dem Wert vom November entspricht.