MAGDEBURG (dpa-AFX) - 'Volksstimme' über die Energie-Wucherbremse

Mit dem Preisdeckel auf Gas und Strom soll auch eine Missbrauchsbremse eingezogen werden. Das Ansinnen der Koalition in Berlin ist durchaus löblich, da nun alle Versorger gewarnt sind. Wer staatliche Subvention ausnutzt, um die Margen in unanständiger Weise zu erhöhen, bekommt Ärger. Wucher wird bestraft. Die Kundschaft aber sollte keine Wunder erwarten. Denn: Etliche Stadtwerke und Versorger hatten sich voriges Jahr langfristig und zu günstigen Marktpreisen eingedeckt; sie konnten bis zuletzt recht erträgliche Tarife bieten. Doch jeder günstige Vorrat geht einmal zur Neige. Eine Kilowattstunde Gas für 2023 kostet aktuell im Einkauf 14 Cent - fünfmal mehr als vor der Krise. Strom gibt es im Ankauf für 34 Cent - das ist Faktor sieben. Daher: Auch der strengste Kartellwächter kann uns die Rechnungen nicht schönrechnen. Zudem soll die Wucherbremse nur beim Arbeitspreis ziehen. Was ist aber, wenn Versorger den monatlich fixen Grundpreis erhöhen? Der Gesetzgeber muss auch das in Betracht ziehen./be/DP/zb