Die Versicherungsgesellschaft Lemonade, die von künstlicher Intelligenz und Verhaltensökonomie angetrieben wird, hat heute bekanntgegeben, dass sie den Anspruch der Deutschen Telekom auf Exklusivrechte an der Farbe Pink aufheben will.

Diese Pressemitteilung enthält multimediale Inhalte. Die vollständige Mitteilung hier ansehen: https://www.businesswire.com/news/home/20191104005206/de/

(Photo: Business Wire)

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Nach dem deutschen Markteintritt von Lemonade im Juni 2019 erklärte die Deutsche Telekom, dass sich ihr Anspruch auf die Farbe Pink auch auf den Versicherungssektor erstrecke, und verlangte, dass Lemonade die Nutzung von Pink vollständig aufgebe. Die Deutsche Telekom erlangte eine einstweilige Verfügung, in der Lemonade angewiesen wurde, die betreffende Farbe von allen deutschen Aktiva zu entfernen. Das Verfahren war ,ex parte‘, was bedeutet, dass Lemonade noch nicht vor Gericht erschienen ist. Eine frühere „Magenta-Verfügung“ gegen das schwedische Telekommunikationsunternehmen Telia wurde von einem dänischen Gericht aufgehoben und die Deutsche Telekom musste nach dem verlorenen Prozess die Kosten übernehmen1.

Lemonade nutzt die Farbe Pink vorrangig und mit Stolz seit seiner Gründung im Jahr 2015. Die Instagram-Kampagne, in der Hunderte von alltäglichen Gegenständen in pinke Farbe getaucht werden, wurde in den letzten Monaten 18 Millionen Mal angesehen. Wenn es um Versicherungen geht, ist vermutlich keine andere Marke der Welt enger mit der Farbe Pink verbunden als Lemonade. Die Deutsche Telekom dagegen besitzt nicht einmal eine Lizenz, in dieser regulierten Branche geschäftlich aufzutreten - so dass die beiden Unternehmen in keinerlei Konkurrenzverhältnis zueinander stehen.

„In der deutschen Telekommunikationsbranche wird die Deutsche Telekom mit einem bestimmten Pink-Ton, dem sogenannten „Magenta“, in Verbindung gebracht, aber das Unternehmen versucht seit Jahren, Firmen aus diversen Branchen und Ländern an der Verwendung einer breiten Pink-Palette zu hindern“, sagte Daniel Schreiber, CEO und Mitbegründer von Lemonade. „Die Deutsche Telekom wollte einem Technologie-Blog in den USA2, einem aufstrebenden Uhrenhersteller, der sich um Crowdfunding auf Indiegogo bemühte3, einem Rechnungsbearbeiter in Holland4 und einem aus neun Mitarbeitern bestehenden IT-Shop in England5 die Nutzung von Pink untersagen, und jetzt behauptet das Unternehmen, es besitze Pink auch im Versicherungssektor. Wenn ein schlauer Kopf bei der Deutschen Telekom die Farbe erfunden hätte, dann würde dessen Besitzanspruch einen gewissen Sinn ergeben. Ohne diesen Umstand riechen die Handlungsweisen des Unternehmens jedoch einfach nach Einschüchterungstaktiken, wo Legionen von Rechtsanwälten versuchen, eine natürliche Ressource zu belegen – in diesem Fall eine Primärfarbe –, die allen Menschen rechtmäßig gehört.“

Aus Respekt gegenüber dem Gericht nahm Lemonade vorübergehend die vom Gericht in Deutschland verlangten Farbänderungen vor, unterzeichnete aber keine Vereinbarung mit der Deutschen Telekom, sondern entschied sich dafür, den Besitzanspruch der Deutschen Telekom über die Farbe Pink anzufechten.

„Die Deutsche Telekom versuchte, uns mit der einstweiligen Verfügung zu zwingen, unser Recht auf Nutzung der Farbe Pink überall auf der Welt aufzugeben und ebenso unser Recht auf die Anfechtung seines vorgeblichen Besitzes der Farbe Pink in allen Bereichen“, sagt Shai Wininger, COO und Mitbegründer von Lemonade. „Zuerst dachten wir, die Deutsche Telekom könnte das gar nicht ernst meinen: ein Monopol auf alles Pinke in der Welt klingt wie etwas, das ein Zeichentrick-Bösewicht in einem Disney-Film tun würde. Aber die meinten es wirklich ernst. Es ist eine Maßnahme eines großen Unternehmens, dem die guten Ideen ausgegangen sind.“

Daniel Schreiber ergänzte: „Man muss nur daran denken, dass ein Drucker nur drei Farben hat - Cyan, Gelb und Magenta. Der Gedanke, dass die Deutsche Telekom das Magenta in allen Variationen besitzt, in allen Branchen und Ländern, klingt wie eine Vorstellung, die sich anzufechten lohnt. Wir wissen nicht genau, wie das alles ausgehen wird, aber wir werden jedenfalls versuchen, auf dem Weg ein wenig Spaß zu haben. Nach den Worten von Miley Cyrus ist Pink ja schließlich nicht nur eine Farbe, sondern eine Lebenseinstellung.“

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Über Lemonade

Lemonade bietet Hausbesitzer- und Mieterversicherung in den USA sowie Hausrats- und Privathaftpflichtversicherung in Deutschland, jeweils über Vollversicherungsträge. Lemonade setzt auf künstliche Intelligenz und Verhaltensökonomie. An die Stelle von Maklern und Bürokratie treten Bots und maschinelles Lernen, um den Papierkram abzuschaffen und alles sofort verfügbar zu machen. Lemonade ist eine zertifizierte B-Corp und lässt seine Versicherungsgewinne gemeinnützigen Organisationen zufließen, die in der jährlichen Giveback-Aktion von seinen Kunden ausgewählt werden. Lemonade ist derzeit in den meisten Staaten der USA sowie in Deutschland erhältlich und setzt seine globale Expansion weiter fort.

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Fußnoten:

  1. Telia (Schwedischer Mobilnetzbetreiber)
    T-Mobile verliert Magenta-Prozess gegen Telia - wir versuchen uns das Lachen zu verbeißen

    Das Gericht hob eine von der Deutschen Telekom angestrebte Verfügung zur Unterbindung der Nutzung dieser Farbe durch Telia auf. Darüber hinaus entschied das Gericht, dass die Deutsche Telekom die Gerichtskosten und die Telia entstandenen Anwaltskosten in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Kronen (316.188 USD) zu übernehmen habe.... Und wo Magenta jetzt eine „Volksfarbe“ ist, sollte sich die Deutsche Telekom vielleicht bemühen, wieder lieb mitzuspielen, meinen Sie nicht?“ (https://www.engadget.com/2008/05/28/t-mobile-loses-magenta-suit-against-telia-we-try-not-to-laugh/)

  2. Engadget (US, Technology Blog)
    Deutsche Telekom an Engadget: Die Farbe Magenta gehört uns.

    Ryan Block von Engadget versichert uns, dass es sich dabei nicht um einen verfrühten Aprilscherz handele. Die Deutsche Telekom, Besitzerin von T-Mobile in Deutschland, habe ein Schreiben an den Gadget-Blog geschickt, in dem sie verlangt, dass der Blog die Farbe Magenta nicht weiter verwendet. (https://www.wired.com/2008/04/deutshe-telekom/)

  3. Oxy (GB, Smartwatch-Hersteller)
    Telekom veranlasst Smartwatch-Hersteller zur Änderung all seiner Logos, weil diese Magenta enthalten

    Die Deutsche Telekom ist anscheinend wieder am Werk und versendet Drohbriefe an OXY, den Hersteller einer kurz vor dem Marktauftritt stehenden Smartwatch, und das alles, weil das Startup-Unternehmen die Stirn hatte, die Farbe Magenta in ihrem Logo zu verwenden... OXY hatte gute Argumente zu seiner Verteidigung. Aber leider, wie so oft in diesen Einschüchterungsaktionen zu Marken, entschied sich OXY aus Angst und Ressourcenmangel, als der Klügere nachzugeben und eine lästige Änderung seines Logos und Marketing-Materials vorzunehmen, um das Anstoß erregende Pink/Magenta daraus zu entfernen... All das im Namen einer Marke, an der die Kunden sich orientieren sollen, während sie stattdessen lediglich dazu benutzt wird, kleine neue Firmen ohne guten Grund herumzuschubsen. Hurra! (https://www.techdirt.com/articles/20151130/05450932942/telekom-gets-smart-watch-maker-to-change-all-logos- because-magenta.shtml)

  4. Compello (Holland, Rechnungsverarbeitung)
    Unternehmen sehen Rot über das Recht auf Nutzung der Farbe Magenta

    Compello - ein Informationstechnologieanbieter in der niederländischen Stadt Zwolle - ist in einen Rechtsstreit mit dem deutschen Riesen Deutsche Telekom verwickelt, der das Unternehmen drängt, seine leuchtenden Farbtöne aufzugeben, weil die Deutsche Telekom Markenrechte an der Farbe Magenta beansprucht. „Als ich das zuerst hörte, dachte ich, es sei ein Witz, aber im letzten Monat hat der Druck stark zugenommen“, erklärte Giesbers, Chief Executive von Compello... Compello bestätigte, dass das Unternehmen mehr als 150.000 Euro (234.000 USD) ausgegeben habe, um seine Unternehmensfarbe auf einen satteren, tieferen Rotton, das sogenannt Rubinrot, umzustellen. Aber die juristischen Diskussionen seien noch nicht zu Ende, da die Rechtsanwälte der Deutschen Telekom mit dem neuen Farbton nicht zufrieden seien. „Das ist wie David und Goliath“, sagte er. (https://www.nytimes.com/2008/03/16/technology/16iht-STRIPE17.4.11143249.html)

  5. Datajar (GB, kleiner IT-Support-Anbieter)
    T-Mobile-Besitzer schickt Schwergewichtler, die eine kleine britische Firma von der Nutzung des mit Markenansprüchen belegten Magenta abbringen sollen „Es ist unfair und absolut lächerlich“, erklärte Ridsdale. „Wenn wir uns D-Mobile oder so ähnlich genannt hätten und man sehen könnte, dass das Logo in Times New Roman ist und wir offensichtlich Mobiltelefone oder Ähnliches verkaufen... aber das tun wir ja gar nicht.“ (https://www.theregister.co.uk/2018/05/09/deutsche_telekom_t_mobile_threatens_datajar_pink_logo/)

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