Bern (awp/sda) - Die offene Finanzierung der 13. AHV-Rente, mehr verirrte Tourengänger und ein abgeführter Rechtsextremist: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"NZZ am Sonntag":

Nach der Annahme der 13. AHV-Rente hat die Schweizer Bevölkerung Finanzierungsquellen aus der eigenen Tasche abgelehnt. Höhere Mehrwertsteuer, höhere Lohnabgaben und höheres Rentenalter schnitten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov schlecht ab, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Die beliebteste Idee war demnach eine Steuer auf Finanztransaktionen. Für 64 Prozent der Befragten zählte sie zu den drei wichtigsten Finanzierungsmassnahmen für die 13. AHV. Auch die Finanzierung durch Einsparungen beim Militär oder bei der Entwicklungshilfe stiessen auf Anklang. Insgesamt geht es um Mehrkosten von vier bis fünf Milliarden Franken.

"SonntagsBlick" / "SonntagsZeitung":

Notfalleinsätze für verirrte Tourengänger in den Schweizer Bergen haben in den letzten Jahren zugenommen. Insbesondere auf Skitouren nahmen sogenannte Blockierungen gegenüber den Vorjahren um mehr als das Doppelte zu, wie "SonntagsBlick" anhand der Bergnotfallstatistik des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) von 2022 schrieb. Blockierte Personen befänden sich in einer Lage, in der sie ihre Tour nicht fortsetzen aber auch nicht umkehren könnten. Im Jahr 2022 verzeichnete der SAC insgesamt 1008 Notfälle. Der zehnjährige Durchschnitt betrug 607 Einsätze. 70 Prozent der Bergrettungskräfte gaben in einer Umfrage des Verbands Alpine Rettung Schweiz (ARS) zudem an, mindestens einmal einen traumatischen Einsatz gehabt zu haben. Das schrieb die "SonntagsZeitung".

"NZZ am Sonntag":

Die Anzahl sicherheitsrelevante Vorfälle in Bundesasylzentren hat sich seit 2020 von 672 Vorfällen auf 1368 Fälle verdoppelt. 2023 erreichte die Zahl einen neuen Höchststand, wie die "NZZ am Sonntag" aufgrund von Zahlen des Staatssekretariats für Migration (SEM) schrieb. Das SEM verwies darauf, dass es sich um absolute Zahlen handelt und die Vorfälle pro Übernachtung abgenommen haben. Unter sicherheitsrelevante Vorfälle fallen laut der Zeitung Streitereien bis hin zu Belästigungen und Tätlichkeiten. 70 Prozent der Vorfälle ereigneten sich laut SEM aufgrund von Asylsuchenden aus den Maghrebstaaten. Asylgesuche aus dieser Region hätten seit 2021 stark zugenommen und seien meist aussichtslos.

"SonntagsBlick":

Die Kantonspolizei Zürich hat am Samstagabend den österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner bei einem Vortrag in Tegerfelden AG abgeführt. Deutlich über 100 Rechtsextremisten fanden sich bei der Veranstaltung ein, wie "SonntagsBlick" schrieb. Eingeladen habe die Junge Tat. Sellner sei unbehelligt in die Schweiz gereist, obschon die Kantonspolizei Zürich beim Bund ein Einreiseverbot beantragt habe. Der Veranstaltungsort sei bis zuletzt geheim gehalten worden. Die Polizei habe bei Koblenz AG mehrere Personen kontrolliert. Von dort seien die Personen nach Tegerfelden geleitet worden. Sellner sei wieder auf freiem Fuss. Seine "Anhaltung" sei erfolgt, um die Veranstaltung zu beenden.

"SonntagsZeitung":

Der Wert der fünf Globus-Immobilien ist seit der Insolvenzeröffnung der Signa-Gruppe um einen Drittel gesunken. Das gesamte Globus-Portfolio von Signa verzeichnete einen Wertverlust von 431,5 Millionen Euro, wie die "SonntagsZeitung" gestützt auf einen Bericht des Sanierungsverwalters zur Immobilientochter Signa Prime schrieb. Der Bericht zeige, dass Immobilienunternehmer René Benko in der Schweiz gleich vorging wie bei deutschen Liegenschaften: Der Wert der Immobilie wurde durch mögliche künftige Mieteinnahmen definiert. Sollte der Wert der Globus-Gebäude weiter sinken, könne es für Kantonalbanken problematisch werden, schrieb die Zeitung. Mehrere Kantonalbanken vergaben der Signa demnach Kredite in dreistelliger Millionenhöhe.

"SonntagsZeitung":

Die Bundesanwaltschaft (BA) hat das Verfahren gegen den ausserordentlichen Staatsanwalt Peter Marti wegen Amtsanmassung und Urkundenfälschung Ende Februar eingestellt. Ringier-Chef Marc Walder hatte Marti angezeigt, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Marti habe kein Verhalten nachgewiesen werden können, das für eine Anklage gereicht hätte, schrieb die Zeitung aufgrund einer Verfügung der BA. Auslöser für die Anzeige seien zwei Briefe gewesen, die Marti nach Beendigung seiner Tätigkeit als Sonderermittler verschickt hatte. Walder warf Marti vor, die Schreiben auf dem Briefpapier eines ausserordentlichen Staatsanwalts gedruckt, unterschrieben und versandt zu haben. Für die BA war gemäss Verfügung keine rechtswidrige Absicht erkennbar. Walder wehrt sich gegen die Einstellung des Verfahrens, wie die Zeitung schrieb.

"Le Matin Dimanche":

Der Einsatz einer externen Expertengruppe zur Überprüfung der Bundesfinanzen ist auf Kritik gestossen. Parlamentsmitglieder von links bis rechts warfen der Finanzministerin Karin Keller-Sutter vor, ihre Aufgaben an Dritte zu delegieren, wie "Le Matin Dimanche" schrieb. Die Verwaltung, die einen besseren Überblick habe, könne die Aufgabe sehr wohl übernehmen, hiess es. Die Kosten für die Expertengruppe werden auf rund 100'000 bis 200'000 Franken geschätzt, wie das Eidgenössische Finanzdepartement mitteilte. Das Departement komme für die Kosten auf.

"NZZ am Sonntag":

An einer Stadtzürcher Schule ist ein Konflikt zwischen jüdischen und nichtjüdischem Lehrpersonal eskaliert. Zwei jüdische Lehrerpersonen werfen ihren Kolleginnen und Kollegen Antisemitismus vor, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Ein Lehrer soll etwa den Holocaust relativiert und das Massacker der Hamas vom 7. Oktober negiert haben. Der Pädagoge habe seither eine Leitungsfunktion abgeben müssen, hiess es. Der Extremfall steht gemäss der Zeitung dafür, dass der Nahost-Konflikt in Schweizer Schulen Einzug gehalten hat. Die Religionszugehörigkeit von Lehrpersonen spiele vermehrt eine Rolle. Die Pädagogische Hochschule Zürich lancierte eine Plattform, um betroffene Schulen zu unterstützen.

"SonntagsZeitung":

Die Grossbank Credit Suisse (CS) hat Boni und Dividenden durch Schulden finanziert. Manager und Aktionäre der CS zogen trotz fehlender Gewinne über zehn Jahre 32 Milliarden Franken aus dem Unternehmen, wie die "SonntagsZeitung" unter anderem anhand bisher unveröffentlichter Berichte schrieb. Insbesondere unter der Leitung von Tidjane Thiam und Urs Rohner hatte die Bank demnach eigentlich zu wenig Kapital für die Ausschüttung von Dividenden und Boni. Die Kapitalverluste stammten teilweise aus dem überbezahlten Kauf der US-Bank DLJ im Jahr 2000. Geld sei somit aus Tochtergesellschaften in die Holding gepumpt worden. Später griffen die Verantwortlichen auch auf hochverzinsliche Anleihen (AT1) zurück: Sie seien teils dazu benutzt worden, die Zahlungen der Holding zu finanzieren und teils, um den Tochtergesellschaften Kapitalerhöhungen zu ermöglichen.

"SonntagsBlick":

Die Staatsanwaltschaft Berner Oberland hat gegen den Blausee-Mitbesitzer und Verwaltungsratspräsident Stefan Linder einen Strafbefehl erlassen. Sie wirft ihm in einem nicht rechtskräftigen Urteil mehrfachen Hausfriedensbruch, mehrfache Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs sowie Nötigung vor, wie "SonntagsBlick" anhand des Strafbefehls schrieb. Linder habe auf eigene Faust im Fall des Fischsterbens im Blausee ermittelt. So soll er laut Strafbefehl widerrechtlich das Areal der Steinbruchbetreiberin SHB betreten und eine Überwachungskamera installiert haben. Zudem soll er versucht haben, eine Lastwagenchauffeurin zu einer Kooperation im Sinne der Strafverfolgungsbehörde zu bewegen. Die Staatsanwaltschaft sprach eine bedingte Geldstrafe von 51'680 Franken und eine Verbindungsbusse von 12'920 Franken aus. Linder bestritt sämtliche Vorwürfe. Er erhob Einsprache gegen den Strafbefehl.