FRANKFURT (awp international) - Der Dollar hat am Donnerstag etwas nachgegeben. Am Nachmittag kostete ein Euro 1,0806 US-Dollar. Das war etwas mehr als am Morgen.

Die jüngsten Inflationsdaten der Schweiz haben am Markt vorübergehend Kursausschläge ausgelöst. Denn die Jahresteuerung ist im Juni unerwartet auf 1,3 Prozent nach 1,4 Prozent im Vormonat gesunken. Die meisten Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Inzwischen hat der Dollar zum Franken aber wieder an Wert eingebüsst und kostet derzeit 0,8996 Franken nach 0,9025 rund eine Stunde nach Veröffentlichung der Konsumentenpreise. Derweil wird der Euro mit 0,9724 Franken bewertet. Das ist ebenfalls weniger als am Morgen mit 0,9741.

Ökonomen zeigten sich in ersten Kommentaren erfreut über die Schweizer Teuerungsrate. "Die Inflation hat im Juni erneut mit sehr niedrigen Werten überrascht", meinte etwa Karsten Junius von Safra Sarasin. "Die Inflation ist in der der Komfortzone der Schweizerischen Nationalbank", kommentiert derweil Thomas Gitzel von der VP Bank. "Beim Blick auf die heutigen Inflationsdaten dürfen sich die eidgenössischen Währungshüter bestätigt fühlen: Die beiden Zinssenkungen vom März und Juni hatten durchaus ihre Berechtigung."

Derweil fielen Auftragsdaten aus der deutschen Industrie am Morgen schwach aus. Sie belasteten den Euro aber zunächst nicht. Die Bestellungen gingen im Mai den fünften Monat in Folge zurück. Die Schwäche des Verarbeitenden Gewerbes setzt sich damit fort.

Commerzbank-Experte Ralph Solveen zeigt sich für die weitere Entwicklung skeptisch. "Zusammen mit den zuletzt schlechteren Stimmungsindikatoren bestätigt dies unsere Erwartung, dass das zweite Quartal noch einmal schwach war und dass die allgemein für das zweite Halbjahr erwartete Erholung der Konjunktur nur moderat ausfallen wird", heisst es in einem Kommentar. "Eher nimmt das Risiko zu, dass diese Erholung noch länger auf sich warten lässt."

Aus den USA kamen am Nachmittag kaum Impulse, denn dort wird der Nationalfeiertag "Idependence Day" gefeiert.

In Grossbritannien wird ein neues Parlament gewählt, die Bedeutung für die Märkte dürfte sich nach Einschätzung von Analysten der Bank ING aber in engen Grenzen halten. Es wird mit einem klaren Sieg der oppositionellen Labour-Partei und einer schweren Niederlage der regierenden Tories gerechnet. Das britische Pfund bewegte sich zum Dollar kaum.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84663 (0,84680) britische Pfund und 173,84 (174,18) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2361 Dollar gehandelt. Das waren etwa 5 Dollar mehr als am Vortag.

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