Die Renditen der Benchmark-Staatsanleihen der Eurozone sind am Mittwoch auf den hochsten Stand seit uber sechs Monaten gestiegen, nachdem die deutsche Inflation etwas starker als erwartet gestiegen war.

In Deutschland hat die Abkuhlung der Energie- und Lebensmittelpreise die Inflation in diesem Jahr gedampft. Die Kerninflation, die diese volatileren Elemente ausschliesst, ist jedoch weiterhin hoch.

Deutschland, die grosste europaische Volkswirtschaft, veroffentlicht seine Zahlen vor der Inflation in der Eurozone und den Daten zu den personlichen Verbrauchsausgaben in den USA, die am Freitag veroffentlicht werden sollen.

Die Rendite 10-jahriger deutscher Anleihen, der Benchmark fur den Euroraum, stieg um 5 Basispunkte (BP) auf 2,64%, nachdem sie mit 2,651% den hochsten Stand seit Ende November erreicht hatte.

"Der Anleihemarkt begann heute Morgen mit einem Rucksetzer, nachdem ein Fed-Beamter eine Zinserhohung nicht ausgeschlossen hatte", sagte Massimiliano Maxia, Senior Rate Strategist bei Allianz Global Investors.

Der Prasident der Minneapolis Federal Reserve Bank Neel

Kashkari

sagte, dass die US-Notenbank noch viele Monate positiver Inflationsdaten abwarten sollte, bevor sie die Zinsen senkt, und fugte hinzu, dass sie die Zinsen sogar erhohen konnte, wenn die Inflation nicht zuruckgeht.

"Die deutschen Daten, die zeigen, dass die Kerninflation hoch geblieben ist, sind eher mit zwei als mit drei Zinssenkungen im Jahr 2024 vereinbar", fugte Maxia hinzu.

Geldmarkthandler sind sich fast sicher, dass die Europaische Zentralbank die Zinsen nachste Woche senken wird und rechnen mit einer geldpolitischen Lockerung von etwa 60 Basispunkten bis zum Jahresende, was zwei Zinssenkungen um 25 Basispunkte bis zum Jahresende und eine 40%ige Chance fur eine dritte Senkung bedeutet.

Die 10-jahrige Rendite Italiens erreichte ein mehr als einmonatiges Hoch und lag zuletzt 5 Basispunkte hoher bei 3,95%, wahrend der Abstand zwischen italienischen und deutschen Bundesanleihen bei 130 Basispunkten lag.

Die 2-jahrige deutsche Rendite, die starker auf die Zinserwartungen der EZB reagiert, lag 1,9 Basispunkte hoher bei 3,07%.

Der Renditeabstand zwischen 10-jahrigen US-Treasuries und deutschen Bundesanleihen verringerte sich um 2 Punkte auf 192 Basispunkte, nachdem er zuvor kurzzeitig auf 196,5 Basispunkte - den hochsten Stand seit Mitte Mai - angestiegen war. (Berichte von Joice Alves und Stefano Rebaudo; Bearbeitung durch David Goodman und Ana Nicolaci da Costa)