Am Ende ihrer zweitägigen Sitzung erklärte die Zentralbank, dass sie weiterhin Staatsanleihen im derzeitigen Tempo kaufen werde. Sie beschloss jedoch, auf einer weiteren Sitzung im Juli einen konkreten Plan zur Reduzierung der Käufe in den nächsten ein bis zwei Jahren vorzulegen.
Die Renditen von Staatsanleihen fielen aufgrund dieser Nachricht, während der Yen gegenüber dem Dollar ein Monatstief erreichte.
ZITATE:
TAKAYUKI MIYAJIMA, SENIOR ECONOMIST BEI DER SONY FINANCIAL GROUP, TOKIO
"Die heutige Entscheidung deutet darauf hin, dass die BOJ sehr vorsichtig mit der Reduzierung der Anleihekäufe ist, was bedeutet, dass die Zentralbank auch mit Zinserhöhungen zurückhaltend ist. Es ist unwahrscheinlicher geworden, dass die BOJ die Zinsen im Juli anheben wird."
CHRISTOPHER WONG, WÄHRUNGSSTRATEGE, OCBC, SINGAPUR
"Der JPY leidet, nachdem der Eindruck entstand, dass die BOJ es nicht eilig hat, ihre Politik zu normalisieren. Es ist wahrscheinlich, dass USD/JPY den bisherigen Höchststand von 160 angreifen wird, was das Risiko von Interventionen erhöhen dürfte. Interventionen sind jedoch bestenfalls eine Option, um das Tempo der Abwertung zu verlangsamen, nicht aber ein Instrument zur Trendumkehr.
"Damit USD/JPY deutlicher nach unten dreht, müsste der Dollar freundlich sein oder die BOJ ihre Absicht signalisieren, sich dringend zu normalisieren. Nichts davon scheint der Fall zu sein, und der Weg des geringsten Widerstands für USD/JPY führt nach oben."
HIROFUMI SUZUKI, LEITENDER FX-STRATEGE, SMBC, TOKIO
"Es ist eine Überraschung, dass dieses Mal keine Entscheidung über die Reduzierung der Anleihekäufe getroffen wurde. Die BOJ sagte, dass sie bei der nächsten Sitzung über einen konkreten Plan für die nächsten ein bis zwei Jahre entscheiden werde. Daher wird das Ergebnis als etwas dovish angesehen. Für den Devisenmarkt dürfte dies eine Ursache für die Abwertung des Yen sein."
