Ein Blick auf den bevorstehenden Tag in den USA und an den globalen Märkten von Alun John.

Die US-Aktienmärkte erlebten am Montag ihren ersten positiven Tag im August, doch dann kamen die chinesischen Handelsdaten.

Die Nasdaq- und S&P500-Futures liegen beide im Minus, die europäischen Aktien sind rückläufig, und die Aktien in Hongkong haben einen weiteren Rückschlag erlitten.

Die italienische Sondersteuer von 40 % auf die Nettozinserträge der Banken und die Herabstufung mehrerer US-Banken durch Moody's am Montag trugen ebenfalls nicht zur Verbesserung der Anlegerstimmung bei.

Die Importe und Exporte Chinas sind im Juli viel schneller als erwartet gesunken, wie Daten vom Dienstag zeigen. Die Importe sanken im Jahresvergleich um 12,4%, womit der in einer Reuters-Umfrage prognostizierte Rückgang von 5% verfehlt wurde und der Rückgang im Juni 6,8% betrug.

Die Exporte schrumpften um 14,5% und damit stärker als der erwartete Rückgang von 12,5%.

David Chao, globaler Marktstratege bei Invesco, analysiert die Exportdaten und erklärt, dass der Rückgang eher auf niedrigere Preise als auf geringere Volumina zurückzuführen ist und dass die chinesischen Exportvolumina überraschend robust bleiben.

Allerdings, so Chao, "erscheinen die Aussichten schwach, wenn man sich andere exportbezogene Daten wie die Exportaufträge ansieht".

Was die Importe betrifft, so ist dies ein einfacher Fall von nachlassender Inlandsnachfrage, dem jüngsten von vielen Anzeichen für die Nervosität der chinesischen Verbraucher.

Selbst die chinesischen Importe aus Russland sind im Juli im Jahresvergleich gesunken, der erste Rückgang seit Februar 2021.

Der Hang Seng Index in Hongkong trug mit einem Minus von 1,8% die Hauptlast der Verluste, während der Australische Dollar mit einem Minus von 0,8% der größte Verlierer unter den G10-Währungen war. Der Aussie wird oft als liquider Ersatz für chinesische Vermögenswerte betrachtet.

Ein weiteres Thema, das im morgendlichen Handel in Europa für Gesprächsstoff sorgte, war die neue italienische Steuer auf Gewinnmitnahmen.

Die rechtsgerichtete Regierung des Landes hatte die Banken wiederholt dafür kritisiert, dass sie die höheren Kosten des Geldes nicht an die Einleger weitergeben, wurde aber erst nach den jüngsten Rekordgewinnen der Banken Anfang August aktiv.

Der Index der Banken in der Eurozone sank um 3,4% und damit so stark wie seit dem Bankenchaos Mitte März nicht mehr. Die italienischen Kreditgeber BPER Banca fielen um 7,4%, Intesa Sanpaolo um 6,8% und FinecoBank Banca Fineco um 7,2%.

Banken stehen auch bei US-Anlegern ganz oben auf der Agenda, nachdem die Ratingagentur Moody's am späten Montag die Kreditwürdigkeit mehrerer kleiner bis mittelgroßer US-Banken herabgesetzt hat und ankündigte, dass sie einige der größten Kreditgeber des Landes herabstufen könnte.

Moody's senkte die Ratings von 10 Banken um eine Stufe und stellte sechs Bankenriesen, darunter Bank of New York Mellon, US Bancorp, State Street und Truist Financial, auf den Prüfstand für mögliche Herabstufungen.

Am Dienstag sieht es an der US-Datenfront ruhig aus, aber die Händler bereiten sich auf das große Ereignis vor - die VPI-Daten vom Donnerstag.

Wichtige Entwicklungen, die den US-Märkten im weiteren Verlauf des Dienstags mehr Orientierung geben dürften:

- U.S. Handelsbilanz (Juni) und NFIB Business Optimism Survey (Juli)

- Die Fed-Vertreter Harker und Barkin sprechen (Berichterstattung von Alun John; Redaktion: Barbara Lewis)