Zürich (awp) - Die Stimmung der Finanzanalysten haben sich mit Blick auf die Schweizer Konjunktur weiter eingetrübt. Bereits seit Februar sind ihre Erwartungen gedämpft und werden von Monat zu Monat pessimistischer. Zudem erwartet die Mehrheit für den Herbst eine weitere Zinserhöhung durch die SNB.

Der am Mittwoch veröffentlichte CS-CFA-Indikator verschlechterte sich im August nochmals etwas deutlicher auf -38,6 von zuvor -32,6 Punkten. Im März war das Stimmungsbarometer im Zuge der Turbulenzen im Bankensektor auf -41,3 Stellen abgeglitten und steht jetzt bereits den 18. Monat in Folge unter Null.

Aussichten für alle Regionen schlechter

Auch für die anderen Regionen der Welt sind die Aussichten für die Konjunktur gesunken - und das obwohl die Wirtschaftsdaten aus den USA zuletzt eher positiv überrascht haben. Besonders deutlich wird die Wachstumsschwäche in China - die Einschätzung der dortigen Lage sei auf ein Allzeittief gefallen.

Auch die heimische aktuelle Lage wird aufgrund der gedämpften Exportdynamik von den Experten deutlich pessimistischer eingeschätzt. Der entsprechende Unterindikator sacke von 30,2 auf nur noch 13,6 Punkte ab, liege im Gegensatz zur Eurozone und China aber immerhin noch im positiven Bereich.

Weiterer SNB-Zinsschritt im Herbst

Die bereits angekündigten Mieterhöhungen sowie Preissteigerungen im Bereich der Gesundheit, Mobilität und Strom dürften die Inflation in der Schweiz in den kommenden sechs Monaten wieder ansteigen lassen. Daher erwartet die Mehrheit der Befragen eine weitere Anhebung der Leitzinsen durch die SNB.

Auch die Europäische Zentralbank EZB dürfte nach Meinung der Analysten nochmals an der Zinsschraube drehen. Bei der US-Notenbank Fed gehen dagegen mittlerweile 48 Prozent von einem unveränderten Leitzins aus.

Mit Blick auf die Entwicklung des Euro-Franken-Kurs haben sich derweil die Erwartungen kaum verändert. Eine knappe Mehrheit erwartet eine weitere Aufwertung des Frankens.

Derweil zeichne sich in der Sonderfrage eine Tendenz zur Überbewertung bei Schweizer Aktien ab. Obwohl der SMI seit Mai absolut an Wert verloren habe, hielten ihn aktuell mehr Befragte für überbewertet als noch vor drei Monaten.

An der Befragung, welche zwischen dem 17. und 24. August stattfand, nahmen laut den Angaben 44 Analysten teil.

dm/ra