FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte sich nach Ansicht ihres Ratsmitglieds Robert Holzmann mit den Zinssenkungen Zeit lassen. Er sehe "überhaupt keinen Anlass, dass wir die Leitzinsen zu schnell zu stark senken", sagte Holzmann dem Handelsblatt. Er reagiert damit auf Forderungen einiger Euro-Notenbanker, die sich schon jetzt für eine mögliche zweite Zinssenkung im Juli stark machen. Vom Beginn der Zinswende im Juni könnte den EZB-Rats allenfalls noch ein Ölpreisschock abhalten, so Holzmann.

Auch die Fed spielt für den Präsidenten der österreichischen Notenbank bei seinen Überlegungen eine Rolle. "Bis zu einem gewissen Grad sind wir mit unseren Daten und Entscheidungen naturgemäß von der Fed beeinflusst", sagte er. EZB-Chefin Christine Lagarde hatte jedoch mehrfach betont, die EZB werde unabhängig von der Fed über ihre Zinspolitik entscheiden. "Unsere ökonomischen Modelle zeigen, dass Fed-Entscheidungen auf Europa durchschlagen", sagte Holzmann. "Diese Effekte müssen wir in unsere Entscheidungen einbeziehen."

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May 08, 2024 10:24 ET (14:24 GMT)