FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zur Eröffnung am Dienstag leicht höher erwartet. Die erneut guten US-Vorlagen geben dabei die Tendenz vor. Allerdings lasse die Dynamik der Kursgewinne trotz neuer Rekorde an Wall Street nun leicht nach, heißt es im Handel am Morgen. So wird der DAX 0,2 Prozent höher bei 16.710 Punkten erwartet, auch der Euro-Stoxx-50 sollte gut behauptet in den Handel starten. Anleihen notieren kaum verändert und liefern damit keinen Impuls. So langsam tritt die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag in den Blick und könnte für Vorsicht bei neuen Engagements sorgen.

Marktteilnehmer hatten aber zwischenzeitlich sehr euphorische Erwartungen über mögliche Zinssenkungen schon im April sukzessive zurückgefahren. Falls EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Möglichkeit von Senkungen ab Juni andeutet, dürfte dies ausreichend gut sein. In Japan hat derweil die Bank of Japan ihre Zinsen in der Nacht unverändert gelassen. Positiv wird aber dazu vermerkt, dass auch sie einen nachlassenden Inflationsdruck sieht.

Dazu nimmt die Berichtssaison weiter Fahrt auf. Aus dem Stoxx-600-Index legen diese Woche 33 Unternehmen Geschäftszahlen vor. Im Fokus stehen besonders Technologiewerte wie STMicroelectronics, ASML und SAP.


   Ericsson rechnet 2024 mit anhaltenden Herausforderungen 

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson rechnet in diesem Jahr mit anhaltenden Herausforderungen in der Mobilfunkbranche. Kunden blieben bei ihren Ausgaben vorsichtig, und das Investitionstempo im Schlüsselmarkt Indien normalisiere sich, erklärte Ericsson. Im Schlussquartal 2023 sei der Umsatz im wichtigen Netzwerksegment um 23 Prozent zurückgegangen, wobei sich die Umsatzdynamik in Indien verlangsamt habe und der Erlös in Nordamerika um 50 Prozent eingebrochen sei.

Weiter im Fokus des Marktes werden die Aktien von Fluglinien gesehen. Diese Woche ist stark besetzt mit Quartalszahlen von US-Gesellschaften. Geachtet wird vor allem auf ihre Ausblicke, da am Markt Sorgen kursieren, der Kapazitätsaufbau nach Corona könne zu weit gegangen sein und nun auf die Preise drücken. Mit einer ähnlichen Argumentation hatte sich am Vortag JP Morgen negativ zur Lufthansa geäußert. Am Montag legte United Airlines Geschäftszahlen vor und konnte die Gewinnerwartungen zwar übertreffen. Dennoch schwächt sich wie befürchtet der Umsatzanstieg weiter ab. Am Donnerstag folgen American und Southwest Airlines. Von den darüber hinausgehenden Problemen um den Krisenflieger Boeing 737 Max sind die europäischen Fluglinien aber verschont geblieben.


   Telefonica Deutschland verlässt DAX-Familie -  positiv für 1&1 und Befesa 

Als nicht überraschend wird die außerplanmäßige Herausnahme von Telefonica Deutschland aus MDAX und TecDAX gewertet. Nachdem die Muttergesellschaft Telefonica mit ihrem Übernahmeangebot über 93 Prozent Anteil erreicht hat, wird das Streubesitzkriterium nicht mehr erfüllt. "Gute Nachrichten sind das vor allem für United Internet", kommentierte ein Händler. Denn deren Tochter 1&1 rückt nun in den TecDAX nach, was ihre Liquidität treiben sollte. Auch für Befesa sei dies gut, die in den MDAX nachrücken.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:15 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,0914        +0,3%     1,0881         1,0886  -1,2% 
EUR/JPY           160,69        -0,2%     161,02         161,08  +3,3% 
EUR/CHF           0,9449        -0,1%     0,9457         0,9465  +1,8% 
EUR/GBP           0,8563        +0,0%     0,8560         0,8564  -1,3% 
USD/JPY           147,25        -0,5%     147,98         147,96  +4,5% 
GBP/USD           1,2745        +0,3%     1,2712         1,2714  +0,2% 
USD/CNH           7,1706        -0,3%     7,1953         7,2005  +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        39.911,38        +0,3%  39.773,79      40.475,57  -8,4% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          74,87        74,76      +0,1%          +0,11  +3,7% 
Brent/ICE          80,08        80,06      +0,0%          +0,02  +3,9% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.033,67     2.021,50      +0,6%         +12,17  -1,4% 
Silber (Spot)      22,38        22,13      +1,1%          +0,25  -5,9% 
Platin (Spot)     908,15       898,00      +1,1%         +10,15  -8,5% 
Kupfer-Future       3,80         3,76      +1,0%          +0,04  -2,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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January 23, 2024 02:14 ET (07:14 GMT)