FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstagmorgen gegenüber dem US-Dollar seine deutlichen Kursgewinne vom Vortag leicht ausgebaut. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1149 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt im März 2022. Aktuell steht das Währungspaar bei 1,1143.

Auch zum Franken setzt sich die Dollar-Schwäche weiter fort, wie der aktuelle Stand von 0,8658 zeigt. Ähnliche Notierungen hat das Paar letztmals bei der Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB Anfang 2015 gesehen. Wie die Devisenexperten der Valiant Bank schreiben, sei der Dollar am Vortag in Reaktion auf die US-Inflationsdaten deutlich unter die Marke von 0,8750 Franken abgerutscht. Sie stelle vor allem in der langfristigen Perspektive eine wichtige Marke dar, so die Experten. "Kommt es nicht rasch zu einer Erholung über die genannte Marke, ist mittelfristig mit Tests der beiden letzten Tiefpunkte von 0,74 Franken (Aufgabe der Mindestkursgrenze 2015) und 0,70 Franken (US-Schuldenstreit 2011) zu rechnen.

Das Euro/Franken-Paar bewegt sich aktuell bei Kursen von 0,9647 auf dem Niveau vom September vergangenen Jahres.

Bereits am gestrigen Mittwoch hatte auch der Euro durch die neuen US-Inflationszahlen Auftrieb erhalten. Im Juni ist die Inflation in der grössten Volkswirtschaft der Welt deutlich auf 3,0 Prozent gefallen. Auch die von der US-Zentralbank Fed besonders beachtete Inflation ohne Energie und Lebensmittel ging spürbar zurück. An den Märkten wurden die Zinserwartungen an die Fed gedämpft, was den Dollar belastet.

Am Donnerstag stehen in Europa Produktionsdaten aus Frankreich und dem Euroraum auf dem Programm. In den USA werden die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt und Preisdaten von Unternehmensebene erwartet.

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